Das Kürzel mona lea steht für das „Münchner Orientierungs- und Qualifizierungsnetz für Arbeitssuchende, Angebot für Migrantinnen – Leben und Arbeiten in München“.
Die Anforderungen des beruflichen Alltags und Lernens werden immer komplexer. Viele Frauen mit Migrationshintergrund fühlen sich dem zunächst nicht gewachsen, obwohl sie oft eine hohe kommunikative und berufliche Kompetenz aus ihren Herkunftsländern mitbringen. Diese sprachliche und interkulturelle Herausforderung zu bewältigen, dabei hilft mona lea.
Eine „Gemeinschaft von Lernenden, Pädagogen und Verwaltungskräften“ begegnet sich in einem sicheren „Spannungsfeld“ um voneinander zu lernen. Am Ende des Jahres verlassen über 90 Frauen mit einer soliden beruflichen und sprachlichen Qualifikation und einem geschärften Blick mona lea: Was bedeutetet „Zusammen-Finden“, welcher Anstrengung bedarf es? Aber auch: Welche neuen Möglichkeiten eröffnen sich mir?
Bildunterschrift (l.): Martha Doll, die Leiterin der Stelle für Migration und interkulturelle Arbeit im Sozialreferat der Landeshauptstadt München, äußerte in ihrem Grußwort große Anerkennung für die Erfolgsquoten des Projekts „mona lea“ und gleichzeitig Respekt vor der Leistung der Absolventinnen. Sie habe selbst einmal versucht, in einem anderen Land mit einer fremden Sprache beruflich Fuß zu fassen und wisse, wie schwer sich das gestalten kann. „Wir Frauen brauchen Unabhängigkeit, denn nur mit Unabhängigkeit kann man beruflich bestehen“, sagte sie den Teilnehmerinnen. Und: „Sie bereichern unsere Stadt!“. Foto: © MVHS/Martin Jost
Ein Blick auf die Erfolge: Fast 90 Prozent der Teilnehmerinnen haben am Ende der einjährigen Bildungsmaßnahme ein berufliches Zertifikat und praktische Erfahrungen in einem der angebotenen Qualifizierungsbausteine Büromanagement, Handel, Verkauf, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Kinderpflege; über 95% ein Goethe-Zertifikat in B1, B2 oder C1 erworben.
Die enge Form der Kooperation zwischen mona lea und den Praktikumsbetrieben eröffnete einer Vielzahl der diesjährigen Teilnehmerinnen eine berufliche Perspektive.
Um auch den Müttern unter ihnen diese Chance zu bieten, wurden im Kinderhaus der MVHS ihre Kinder (ab 18 Monaten) kostenfrei betreut und von Anfang an sprachlich und musikalisch gefördert. Als zusätzliches Angebot wurde für unbetreute Kindergarten- beziehungsweise Schulkinder in den Schulferien ein Ferienprogramm eingerichtet.
Bildunterschrift (r.): Marina Bilotta-Gutheil, Projektleiterin „mona lea“. Foto: © MVHS/Martin Jost
Das berufliche und sprachliche Angebot mona lea wird aus Mitteln des Amtes für Wohnen und Migration beim Sozialreferat der Landeshauptstadt München sowie Eigenmitteln der Münchner Volkshochschule gefördert.
mona lea ist ein Projekt des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms (MBQ).
Im Anschluss an die Zertifikatübergabe war ein Filmbeitrag von und mit mona lea Absolventinnen: „Geschafft – short cut mit dem Titel Ausstellung des Berufsfeldes Handel und Verkauf „geplant – gewebt – geklebt“ zu sehen.
Vermittlung in Arbeit und Ausbildung
Das Projekt ist vielfältig vernetzt und erweitert laufend seine Kooperationspartnerschaften, immer mit dem Ziel, die Chancen der Teilnehmerinnen zu verbessern und den Einstieg in Arbeit oder Ausbildung zu erleichtern.
Die Unterstützung der Absolventinnen bei der Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung beginnt gleich nach dem Praktikum. Nach den Gesprächen mit den Anleitern aus den Praktikumsbetrieben haben auch einige der diesjährigen Absolventinnen bereits eine positive Rückmeldung erhalten. Die eine oder andere freut sich über einen Arbeitsvertrag bei Galeria Kaufhof, Ludwig Beck AG, Sisley, Komnata Quest, Tchibo, Holyghost, im Café am Arnulfplatz, im Krankenhaus Starnberg oder in der Personalabteilung von McDonalds, um nur einige zu nennen. Andere können im September 2016 ihre Ausbildung bei Consol, als staatlich anerkannte Kinderpflegerinnen an unterschiedlichen Berufsfachschulen für Kinderpflege, als staatlich anerkannte Hauswirtschaftlerin oder als Pflegekräfte beginnen.
Perspektiven 2016/ 2017
Sehr erfreulich ist, dass auch in mona lea IX (Start: 18.Mai 2016) aufgrund der guten Nachfrage bereits vor Projektstart alle Plätze belegt waren.
Weitere Informationen:
www.mvhs.de
Marina Bilotta-Gutheil, Projektleiterin mona lea, Telefon (0 89) 54 84 76 20 / -21
Titelbild: Drei von 91 erfolgreichen Absolventinnen im 8. „mona lea“-Jahrgang (v.l.): MVHS-Programmdirektorin Dr. Susanne May; „mona lea“-Projektleiterin Marina Bilotta-Gutheil; Oluwatoyin Mustapha; Funmilayo Adeola Edosa; Omoyemwen Irabor; MVHS-Managementdirektor Prof. Dr. Klaus Meisel. © MVHS/Martin Jost