"Obwohl Frauen nicht schlechter qualifiziert sind, stehen sie in puncto Verdienst- und Karrierechancen viel zu häufig schlechter da als ihre männlichen Kollegen. Das muss sich ändern. Wir wollen die Berufschancen von Frauen deutlich verbessern - davon profitieren auch die Arbeitgeber", sagt Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen.
Tatsache ist: In Deutschland sind Frauen noch immer seltener berufstätig als Männer. Sie verdienen im Schnitt auch weniger und sind seltener in Führungspositionen.
Der gesamtwirtschaftliche Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern (Indikator "geschlechtsspezifischer Lohnunterschied") hat viele Gründe. Er hat sich zwischen 1995 und 2005 stets zwischen 12 und 23 Prozent bewegt. Deutschland nimmt damit in der EU einen der hinteren Rangplätze ein.
Dies steht im Widerspruch zu erklärten Zielsetzungen der Bundesregierung. Im Fortschrittsbericht zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie (2008) hat sie sich zu dem Ziel bekannt, die Entgeltungleichheit bis 2010 auf 15 Prozent und bis 2015 auf 10 Prozent zu reduzieren.
Anteil Frauen an Führungspositionen:
Dem DIW zufolge (DIW Wochenbericht Nr. 23/2009) waren im Jahr 2007 rund vier Millionen angestellte Führungskräfte in der Privatwirtschaft tätig. Der Frauenanteil lag hier - nach Schwankungen in den Vorjahren - bei 27 Prozent und stagnierte damit im Vergleich zu 2002.
Bei dieser Initiative handelt es sich um ein Programm des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), das gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) entwickelt wurde.
Die Bundesinitiative soll Projekte von Unternehmen, Gewerkschaften, öffentlichen Institutionen, Bildungsträgern, Verbänden und Forschungseinrichtungen fördern. Diese sollen gezielt die Situation von erwerbstätigen Frauen verbessern. Jedes einzelne Projekt kann bis zu drei Jahre lang unterstützt werden. Ein Höchstförderbetrag ist dabei nicht festgelegt.
Die Bundesinitiative läuft bis Ende 2013 und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sowie Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanziert. Insgesamt stehen 110 Millionen Euro zur Verfügung. Die Eckpunkte der Initiative und ihre Handlungsfelder sind in der ESF-Richtlinie zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft festgelegt.
Für die Förderung muss die geplante Maßnahme eines oder mehrere der folgenden Ziele verfolgen:
Eigenständige Existenzsicherung von Frauen,
gleiche Aufstiegs- und Karrierechancen,
bessere Beteiligung an betrieblicher Weiterbildung,
Verringerung der Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen
sowie eine bessere Work-Life-Balance.
Die ersten elf Projekte wurden Anfang Dezember 2009 ausgewählt. Diese müssen zum Teil noch überarbeitet werden und können dann einen Antrag auf Förderung stellen, um die Arbeit voraussichtlich im Frühjahr zu beginnen. Darunter finden sich Projekte wie
Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH: Frauen Macht Erfolg - Frauen (auf dem Weg) in Führung
Wert.Arbeit GmbH Berlin - Gesellschaft für Arbeit, Chancengleichheit und Innovation: Gute Arbeit - für Frauen in der Hotel- und Gaststättenbranche
Bildungszentrum des hessischen Handels: Kooperative Arbeitszeitmodelle für den Handel
Robert Bosch GmbH: Business Women´s Program.
Bewerbungen können - zunächst in Form einer Interessenbekundung - bei der Regiestelle "Bundesinitiative zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft" eingereicht werden. Der nächste Einsendeschluss ist der 29. Januar 2010. Die Auswahl der Projekte erfolgt dann in einem mehrstufigen Verfahren durch eine Steuerungsgruppe, die mit Vertreter/innen des DGB, BDA und BMAS besetzt ist.
Nähere Informationen, das Formular für die Interessenbekundung, eine inhaltliche Beratung sowie Hinweise zu Verfahrensfragen erhalten Interessierte bei der:
Regiestelle "Bundesinitiative zur Gleichstellung von Frauen in der Wirtschaft"
Tel. 030/39927-3334
Fax: 030/8968-3334
E-Mail: regiestelle@bundesinitiative-gleichstellen.de
Web:
www.bundesinitiative-gleichstellen.de
Weitere Informationen:
www.esf.de/...
(Die Links wurden am 24.01.2010 getestet.)