Über 12.000 Frauen unter 20 Jahren bekommen jährlich in Deutschland Nachwuchs. Der Start ins Berufsleben mit einem kleinen Kind ist dann natürlich eine große Herausforderung. Meistern können sie beides mit einer Ausbildung in Teilzeit. Doch wie funktioniert es?
„In der Praxis bedeutet eine Teilzeit-Ausbildung, dass die Azubis die Berufsschule im regulären Umfang besuchen, verkürzt sind aber die Arbeitszeiten, die meist zwischen 25 und 30 Stunden die Woche liegen“, erklärt Petra Timm vom Personaldienstleister Randstad. Dies führt aber nicht grundsätzlich zu einer längeren Ausbildung. Erst bei weniger als 25 Wochenstunden kann sich die Gesamtdauer hinausschieben – in der Regel um ein halbes oder ganzes Jahr. Dabei spielen die schulische Vorbildung sowie eventuell vorhandene Berufserfahrung eine Rolle.
Die Vorteile für die jungen Mütter sind offensichtlich, aber ebenso ziehen die ausbildenden Firmen ihren Nutzen aus dem Modell. „Sie erhalten besonders motivierte und entschlossene Mitarbeiter“, sagt Petra Timm. „Berufsanfängerinnen mit kleinem Kind haben sich im Vorfeld genau überlegt, was sie wollen. Auch deshalb ist die Wechselquote äußerst gering.“
Für den perfekten Start in eine Teilzeit-Ausbildung sind diese praktischen Tipps hilfreich:
• Ohne regelmäßige Kinderbetreuung keine Ausbildung. Deshalb das Kind früh in einer Kita anmelden, wenn möglich schon während der Schwangerschaft.
• Vor Ort nach Unternehmen erkundigen, die Teilzeit-Ausbildungen anbieten.
• In vielen Regionen gibt es Förderprogramme und Vorbereitungskurse für Teilzeit-Ausbildungen. Auch durch Praktika vorab können eigene Stärken und Schwächen besser kennengelernt sowie Organisationsfähigkeit, Ausdauer und Zielstrebigkeit trainiert werden.
• Rechtzeitig um die finanziellen Ansprüche kümmern. Dazu zählen je nach persönlicher Situation möglicherweise Unterhalt vom Vater des Kindes oder Unterhaltsvorschuss, Wohngeld und Leistungen der Arbeitsagentur.
Allen, die noch ohne Ausbildung oder unentschlossen sind, machen Experten Mut: Die Teilzeit-Lehre ist machbar, jeder wird unterstützt. Und nach erfolgreicher Abschlussprüfung ist die Chance groß, vom Arbeitgeber übernommen zu werden – in Vollzeit. (Quelle: txn-a.)
Wie soeben (21.08.2017) vom bayerischen Arbeitsministerium berichtet, starten in Bayern die Modellprojekte voraussichtlich im nächsten Jahr in München, Augsburg, Bamberg/Forchheim, Coburg, Ingolstadt und Weiden. Für die Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 3,7 Mio. Euro investiert das Ministerium rund 2,3 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds.
Weitere Informationen: www.randstad.de