Festivalleiterin Diana Iljine bringt es denn auch auf den Punkt: „Vor allem in der Reihe Neues Deutsches Kino wird so viel geküsst und geschlagen, wie schon lange nicht mehr im deutschen Film“.
Bildunterschrift O.): Festivaldirektorin Diana Iljine. Foto: Sonja Calvert
Insgesamt präsentiert das Filmfest 207 aktuelle Filme aus 62 Ländern – sämtliche Deutschlandpremieren, 47 gar Weltpremieren.
„Leidenschaftlich wird um Beziehungen gekämpft, um die Familie oder gegen sie. Menschen machen sich auf die Suche nach Heimat, nach Liebe, nach Wahrheit.“
Politisch ganz korrekt, bilden Filme aus der islamischen Welt einen der Schwerpunkte. Insgesamt 15 Filme spielen in islamischen Ländern. „Menschen ein Gesicht geben, das kann kein Medium so gut wie das Kino.“
Natürlich, so Diana Iljine, spiele auch Sex eine Rolle wie in „Bang Gang – Une histoire d’amour moderne“ oder in „El placer es mio“ (beide in der Reihe der Internationalen Independents (unabhängige Filmemacher) , einer weiblichen und emanzipierten Reflexion auf Sex und sexzentrierte Beziehungen. Gleich fünf Beziehungsgeschichten erzählt die russische Regisseurin Anna Melikyan in „About Love, „einem visuell umwerfenden russischen Kino“.
Ein „Aufreger“ könnte, warnt die Festivalleiterin, der deutsche Fernsehfilm „Über Barbarossaplatz“ (u.a. mit Bibiana Beglau). Er setzt sich schonungslos mit dem Psychologen-Milieu auseinander. Nichts für schwache Nerven dürfte u.a. außerdem „La Mort de Louis XIV“ sein (Der Tod von Ludwig XIV): Es wird gemordet, was das Zeug hält.
Bei den Weltpremieren des Blocks „Neues Deutsches Kino 2016“ dominieren Frauen, rund die Hälfte dieser Filme sind von Frauen gemacht.
Bildunterschrift (r.): Ellen Burstyn. Foto: CineMerit 2016
Von den zahlreichen Preisen, die auf dem 34. Filmfest verliehen werden, seien der CineMerit Award 2016 an Ellen Burstyn für ihre Verdienste um die Filmkunst erwähnt und der Sophie-Opel-Preis für Werbespots und Kurzfilme.
Das Kinderfilmfest stellt Freundschaft und Familie in den Mittelpunkt, so mit „Auf Augenhöhe“ von Evi Goldbrunner, „Fannys Reise“ von Lola Doillon (Frankreich) nach einer wahren Geschichte von 1943.
Für kleinere Kinder ab fünf Jahren stehen u.a. „Königin Po“ von der Schweizerin Maja Gehrig auf dem Programm.
Doris Losch
Weitere Informationen:
www.filmfest-muenchen.de
Titelbild: Plakat Filmfest München