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20 Jahre „Lange Nacht der Münchner Museen“ – Nonstop Top-Kultur

11.10.2019
Bildunterschrift: Plakatmotiv "Die Lange Nacht der Münchner Museen"

München – Die „Lange Nacht der Münchner Museen“ hat einen festen Platz im Münchner Kulturkalenderjahr. Und es fällt angesichts der Angebotsfülle von rund 100 beteiligten Häusern immer schwerer, die Entscheidungen „wohin“ zu treffen.

Eines der attraktivsten Ziele ist wie immer der Kunstbau des Lenbachhauses. Eigentlich beginnt die Ausstellung „Lebensmenschen – Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin“ erst am 22. Oktober, ist aber exklusiv während der Langen Nacht bereits geöffnet. Die spektakuläre Ausstellung zeigt erstmals Werke beider Avantgarde-Künstler und Mitglieder des „Blauen Reiter“, so Leihgaben des Kunstmuseums Wiesbaden. Besonders stolz ist das Lenbachhaus darauf, so dessen Chef Matthias Mühling auf der Pressekonferenz, Werke von Marianne von Werefkin (Schülerin des russischen Malergenies Ilja Repin) und Alexej von Jawlensky zu präsentieren, die nach Jahrzehnten der Öffentlichkeit erstmals wieder zugänglich sind. Jawlenskys berühmtes „Bildnis des Tänzers Alexander Sacharoff“ ist das diesjährige Plakatmotiv der Langen Nacht.

Das Museum „Fünf Kontinente“ in der Maximilanstraße lädt zu Kurzfilmen aus Japan ein wie den „Sieben Samurai“ und „Godzilla“! Natürlich ist auch die aktuelle Sonderausstellung „Collecting Japan. Philipp Franz von Siebolds Vision vom Fernen Osten“ geöffnet. Einen musikalischen Höhepunkt bildet sicherlich die „Performance mit einem elektronischen Taishogoto“ der in München lebenden japanischen Pianistin und Performance-Künstlerin Masako Ohta.

Als zentraler Hotspot dient der Wittelsbacherplatz. Dort projiziert die Öffentliche Kunstintervention „Eastern Munich“ die Künstlerin Lia Sáile Grundrisse verschiedenster religiöser Bauten und Räume der Stadt München auf den Boden des Wittelsbacherplatzes. Durch das Überlagern der Grundrisse werden diese Räume virtuell geöffnet und “betretbar“. Im Zentrum des in Kooperation von whiteBox.art und der Hochschule für Philosophie München veranstalteten Kunstprojekts steht die Frage, wie sich Interreligiosität und Interkulturalität manifestieren.

Bildunterschrift: Botanischer Garten München Nymphenburg-Farblicht Halle, Foto: (c)E. Bayer

Die Shuttlebus-Nordtour macht Station am Botanischen Garten, am Museum der MTU Aero Engines, an der BMW Classic-Welt und der Erlebniswelt des FC Bayern in der Allianzarena.

Eines der Lieblingsmuseen Münchens ist das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst. Es rückt beispielsweise weniger „prominente“ altägyptische Persönlichkeiten wie Arensnuphis und Sebiummeker in den Mittelpunkt.

Bildunterschrift: Puppentheater im Münchner Stadtmuseum

Wer es ein wenig schräg liebt, geht ins Münchner Stadtmuseum und schaut sich das Figurentheater „Die Gräfin und die goldige Lilith“ an. Frau Gräfin, stark geschminkt und mit Turmfrisur, plaudert und ignoriert dabei völlig die politische Korrektheit, raucht stattdessen Kette und sinniert über Lebensthemen.

Die „Lange Nacht der Münchner Museen“ beginnt am Samstag, 19. Oktober um 19.00 und dauert bis Sonntag, 20. Oktober 2.00 Uhr morgens. Shuttlebusse bringen das Publikum auf verschiedenen Touren bequem vor die Tore der jeweiligen „Event-Locations“. Es werden rund 140.000 Besucherinnen erwartet. Im Hotel „Bayerischer Hof“ steigt eine Open-End-Party.

Autorin: Doris Losch

Weitere Informationen:
www.muenchner.de/museumsnacht