1953 schrieb Rosemarie Magdalena Albach-Retty in ihr Tagebuch: "Ich muss unbedingt Schauspielerin werden. Ich muss!!!" Noch im selben Jahr hatte die Vierzehnjährige unter dem Pseudonym Romy Schneider ihre erste Rolle neben Götz George in Wenn der weiße Flieder wieder blüht. Es folgen weitere Filmangebote als "naive, süße Tochter" und "junge Liebhaberin" bis hin zu ihrem Erfolg in Sissi (1955), einer verfälschten und verkitschten Geschichte Elisabeths von Bayern, die zur Kaiserin von Österreich avanciert. Der Erfolg von Sissi schlug sich nicht nur in zwei erfolgreichen Fortsetzungen nieder, sondern vor allem in einem Image, dass Schneider so schnell nicht wieder loswerden sollte.
1958 folgte Romy Schneider ihrem Partner Alain Delon nach Paris und wehrt sich gegen die Festlegung auf die Rolle der jungen Adligen. Nachdem die "neue Romy" außerhalb der deutschsprachigen Lande begeistert aufgenommen wurde, setzte sie sich endgültig als ernsthafte Schauspielerin durch. Der dadurch folgende Versuch in Hollywood Fuß zu fassen, scheiterte und Romy Schneider stürzte, wieder in Europa angekommen durch die Trennung von Alain Delon, in eine tiefe Krise.
Im französischen Kino erreichte sie ab den 60er Jahren unter anderem mit Les choses de la vie (1970) den Höhepunkt ihrer Karriere und erntete Starruhm. Unter Viscontis Regie schaffte sie es, das ihr noch anhaftende Sissi-Bild zu zerstören: In Ludwig (1972) zeichnete sie die Elisabeth als "schwarze Lilie", kalt und unnahbar. Selbständige, moderne und freie Frauen mit einem natürlichen Verhältnis zur eigenen Erotik sollten für ihre Rollen nun prägend werden.
Romy Schneider war eine Schauspielerin mit Ausstrahlung, ließ sich von Emotionen, Begierden und Leidenschaften treiben, galt als stimmungsabhängig, klug und erotisch. Wie Kollegen bestätigen, schwierig im Umgang aber vor der Kamera ein Profi. "Im Film kann ich alles, im Leben kann ich nichts." hat sie einmal gesagt.
Romy Schneider starb am 29. Mai 1982 in Paris. Die offizielle Todesursache lautete Herzversagen - viele glaubten an Selbstmord. Seit 1982 vergibt das Film-Festival von Montreux den "Romy-Schneider-Preis". In Wien wird seit 1990 der österreichische Fernsehpreis "Romy" verliehen.
Die Studioausstellung vom 1. April bis 31. Mai 2008 im Filmmuseum zeigt unter anderem Foto- und Plakatbestände aus dem Archiv des Filmmuseums. Außerdem zeigt das Filmmuseum in der Black Box fünf Filme mit Romy Schneider.
Filmreihe:
Samstag, 5.4., 17 Uhr
10.30 pm Summer
Halb elf in einer Sommernacht
Sonntag, 12.4. 21.30 Uhr
L’important c’est d’aimer
Nachtblende
Sonntag 13.4., 15 Uhr
What’s new, Pussycat?
Was gibt’s Neues, Pussy?
Sonntag, 20.4., 12.30 Uhr
Ludwig
Ludwig II.
Sonntag, 27.4., 15 Uhr
Les choses de la vie
Die Dinge des Lebens
Weitere Informationen:
www.filmmuseum-duesseldorf.de
(Der Link wurde am 31.03.2008 getestet.)
Bild: Romy Schneider im Film Ludwig II. als Sissi (Detailaufnahme). Foto: Filmmuseum Düsseldorf.