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DBS-npc: Parakanu-WM: Deutsches Team um Edina Müller kämpft um Medaillen

15.08.2015

Um bei den Wettkämpfen in Mailand topfit zu sein. Denn dort geht es nicht nur um Medaillen, sondern auch um die ersten Startplätze für die Paralympischen Spiele in Rio 2016. Es ist eine Premiere. Noch nie zuvor waren die Parakanuten Bestandteil des Höhepunkts im Behindertensport.

Edina Müller hat hingegen schon zwei Paralympics-Teilnahmen vorzuweisen. Als Rollstuhlbasketballerin feierte die 32-Jährige große Erfolge: Silber in Peking 2008, Gold in London 2012. „Das war einfach großartig. Ich bin froh, dass ich es miterleben durfte“, sagt die querschnittsgelähmte Hamburgerin, die in Brühl bei Köln aufgewachsen ist. Es waren die schönsten Momente ihrer sportlichen Karriere. Diese hatte sie im vergangenen Jahr nach Platz zwei bei der WM in Kanada eigentlich beendet. Im Basketball hatte sie alles erreicht, eine neue Herausforderung sollte her. „Ich bin zwar schon länger Kajak gefahren, doch ich hatte nicht geplant, noch einmal im Leistungssport aktiv zu werden“, berichtet Müller. Es kam anders.

Edina Müller: Statt 40 Minuten Spieldauer entscheiden nun 200 Meter
Bereits über den Winter trainierte sie bei teils eisigen Temperaturen, ab Februar dann mit ihrem eigenen neuen Rennkajak. Spätestens da war klar: Edina Müller will es doch wieder wissen. Und noch einmal zu den Paralympics. Statt im Rollstuhl und mit Basketball in der Halle nun im Kajak auf dem Wasser. Bei der Europameisterschaft im Mai feierte sie einen perfekten Einstand, holte direkt Silber. „Ich war körperlich schon vorher in guter Verfassung, die sportliche Kondition passte und mein Oberkörper ist gut trainiert“, sagt Müller. In vielen Kraft- und Technikeinheiten hat sie weiter an sich gearbeitet, verbessert sich stetig.

Sehr gelungen war auch ihre zweiwöchige Trainingstour von Ungarn nach Italien. „Ich hatte perfekte Bedingungen, konnte einerseits herunterkommen und andererseits zielgerichtet arbeiten und mich auf die WM vorbereiten“, erklärt die Athletin des KC Hamburg, die als offizielle Botschafterin auch Feuer und Flamme ist für Hamburg 2024 – gut sichtbar übrigens auf ihrem Rennkajak. In Mailand will es Edina Müller vor allen Dingen unter die Top sechs schaffen, und so die Qualifikation für Rio packen. Statt 40 Minuten Spieldauer entscheiden darüber nun 200 Meter.
 

 

Bildtext (r.): Malerische Seen, leichte Wellen, tolle Landschaft – von Ungarn ging es für Edina Müller über Kroatien und Slowenien nach Italien. Das Ziel: Mailand. Foto: Privat
 

Weitere Informationen:
www.dbs-npc.de

 

Titelbild: Edina Müller. Foto: Ralf Kuckuck, DBS-Akademie