Rostock. - Neben Deutschlands erfolgreichen Goalballer, die bei der Goalball-EM in Rostock (8.-13.10.19) erstmals in der Geschichte Europameister wurden, jubelten auch die deutschen Damen: Sie gewannen im Spiel um Platz drei sensationell Bronze, die erste Medaille seit 14 Jahren.
Damen, Spiel um Bronze: Deutschland – Großbritannien 8:2 (4:0)
Die Sensation ist perfekt: Riesiger Jubel bei den deutschen Goalballerinnen. Den Klassenerhalt wollten sie schaffen nach einer Vorbereitung mit vielen Rückschlägen und Verletzungspech – jetzt haben sie bei der Heim-EM Bronze gewonnen. Es ist die erste Medaille bei einem großen Turnier seit 14 Jahren, 2005 holten die deutschen Damen den EM-Titel. „Das ist einfach irre. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mädels, das ist unser Herbstmärchen. Es waren unglaublich emotionale Tage in Rostock“, jubelte Cheftrainer Thomas Prokein.
Dabei ging seine
Auswahl als Außenseiter ins kleine Finale. Zwar gewann Deutschland
in der Vorrunde gegen Großbritannien überraschend mit 4:2, doch die
Britinnen fanden anschließend in die Spur, bezwangen zunächst in
der Gruppe Finalist Israel und schalteten im Viertelfinale sogar
Weltmeister Russland deutlich aus. Angefeuert von einer tollen
Kulisse legten allerdings die deutschen Damen bei der Frühschicht
morgens um 9.30 Uhr hellwach und konzentriert los. Charlotte Hartz
traf zur frühen Führung – und ließ bis zur Pause drei weitere
Treffer folgen.
Mit jedem Tor wurde die Sicherheit
größer, so parierte Pia Knaute kurz vor der Halbzeit auch einen
Penalty der Britinnen. Die verkürzten zwar nach dem Seitenwechsel
auf 1:4, doch danach wurde die Charlotte Hartz-Show fortgesetzt. Die
24-jährige Hamburgerin, die für die SSG Blista Marburg spielt,
netzte noch dreimal ein, auch Pia Knaute traf – während
Cheftrainer Thomas Prokein am Spielfeldrand abhob und seinen
Emotionen freien Lauf ließ. Deutlich und ungefährdet setzte sich
Deutschland mit 8:2 durch und schnappte sich Bronze – es ist wohl
die größte Überraschung dieser EM.
„Wir haben keine gute Saison gespielt, hatten im Vorfeld eher schon etwas Schiss, dass wir bei der Heim-EM versagen“, gab Charlotte Hartz Einblick in ihre Gefühlswelt und ergänzte: „Eine Medaille war absolut undenkbar – und jetzt haben wir Bronze. Das ist der Wahnsinn.“ Die deutsche Topscorerin wird ihre internationale Karriere nun ebenso beenden wie Mitspielerin Stefanie Behrens.
Auch Thomas Prokein hört nach fast 20 Jahren als Cheftrainer der Goalball-Damen auf. „Einen schöneren Abschluss kann es einfach nicht geben. Von uns fällt eine große Last ab. Ich verspüre eine große Zufriedenheit und habe tiefsten Respekt vor der Leistung meiner Mannschaft. Sie haben sich vor so vielen Zuschauern hervorragend präsentiert.“
(Quelle: Team Deutschland Paralympics)
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