Berlin. - Schwarz-Rot-Gold soweit das Auge reicht – die Nationalflagge im Dauereinsatz: Am Mittwochabend hat die Deutsche Paralympische Mannschaft bei den Heim-Europameisterschaften in Berlin neun Medaillen gewonnen: vier in Gold, drei in Silber und zwei in Bronze.
Mit Blick auf die Para Leichtathletinnen: Gold schnappte sich
Nicole Nicoleitzik in 31,87 Sekunden über 200 Meter. Die 23-Jährige vom TV Püttlingen sprintete als Schnellste ins Ziel und war völlig überwältigt: „Ich bin richtig fertig. Ich kann es nicht fassen und kann auch nichts sagen. Alles oder nichts war mein Motto, die Saisonbestleistung war mein Ziel, aber dass es Gold wird, ist Wahnsinn.“
Bereits die zweite Silbermedaille gab es für die Leverkusenerin
Irmgard Bensusan, die im Ziel mit dem Sieg der Niederländerin Marlene van Gansewinkel über 200 Meter alles andere als zufrieden war: „Sie ist so schnell geworden, ich weiß nicht, was ich dagegen machen soll.“
Nach Gold über 400 Meter gab es auch für
Lindy Ave von der HSG Uni Greifswald Silber. Im Weitsprung sprang sie 4,71 Meter und sagte: „Es war super, aber die Landung hätte besser sein müssen.“ Trainer Peer Kopelmann zeigte sich wesentlich euphorischer: „Es war ein schöner Wettkampf, Lindy war sehr souverän und meiner Ansicht nach auch überraschend gut.“
Marie Brämer-Skowronek vom SC Magdeburg freute sich ebenfalls über Silber, nachdem sie vier Jahre keinen internationalen Wettkampf gemacht hatte und im letzten Versuch 6,93 Meter stieß. „Nach so langer Abwesenheit ist es schwierig, sich einzuschätzen. Mittlerweile mache ich Kugel ganz gerne, früher mochte ich Speer lieber. Ich habe mit Silber geliebäugelt, aber technisch war das nicht das Gelbe vom Ei. Ich bin erleichtert und kann jetzt entspannter in den Speerwurfwettkampf am Freitag.“
Die 17-jährige
Charleen Kosche stieß sich bei ihrem EM-Debüt dahinter zur Bronzemedaille mit 6,74 Metern, nachdem ihre Teamkollegin Frances Herrmann vom BPRSV Cottbus 6,71 Meter vorgelegt hatte und Vierte wurde: „Ich wollte unbedingt eine persönliche Bestleistung, aber damit hätte ich nie gerechnet. Ich habe mich immer weiter vorgearbeitet, weil ich unbedingt weiter stoßen wollte.“
Felix Streng vom TSV Bayer 04 Leverkusen, Teamkollege Johannes Floors sowie Kugelstoßer Mathias Schulze vom SC DhfK Leipzig holten jeweils Gold nach Hause.
Damit hat die Deutsche Paralympische Mannschaft nach drei Tagen insgesamt sechsmal Gold, zehnmal Silber und viermal Bronze auf dem Medaillenkonto.
(Quelle: DBS)
Weitere Informationen:
www.para-euro2018.eu
www.paralympic.org/berlin-2018
www.deutsche-paralympische-mannschaft.de
Titelbild: Nicole Nicoleitzik. Foto:
©Ralf Kuckuck / BS Berlin