Elegant und diskret, stolz auf ihre Schönheit, obwohl sie sie nie zur Schau stellen. Die Städte haben die Welt bereist, andere Sprachen gehört, fremde Kulturen und Religionen kennen gelernt. Um das zu begreifen, braucht man sich nur Mole Audace vor der Piazza Unità d’Italia anzuschauen " wo am 3. November 1918 das erste italienische Schiff anlegte, Symbol der Angliederung - oder man braucht nur gleichzeitig mit einem Bein in Italien und einem in Slowenien zu spazieren auf der buntfarbenen Piazza Stazione Ferroviaria Transalpina von Görz. Durch diese Orte sind jahrhundertelang Kelten, Römer, Langobarden, Venezianer, Türken und Österreich-Ungarn gezogen. Alle haben starke Spuren hinterlassen, die von den lokalen Traditionen zu einem Ganzen verschmolzen wurden. So hat Triest Habsburger Kleider getragen, Udine wurde zur Stadt Tiepolos, Görz trug den Namen "österreichisches Nizza", Pordenone schwangte zwischen romanischen, barocken und gotischen Einflüssen.
Eingebettet in einen unvergleichlichen Erdwinkel zwischen dem Weiß der Karstlandschaft und dem intensiven Blau des äußersten Zipfels der Adria, ist Triest immer schon der Ort, wo Osten und Westen aufeinander stoßen. Die Stadt, die über Jahrhunderte allen und niemandem gehörte, bewahrt heute noch ihre kosmopolitische Seele, übergreifend und offen für Begegnungen mit anderen Kulturen, Sprachen und Traditionen.
Udine fällt nicht so sehr ins Auge, ist aber ebenso reich an Anregungen, die Stadt des Tiepolo, des letzten großen Künstlers der venezianische Schule. Der Maler, der die fruchtbarste Periode seiner künstlerischen Laufbahn in der friulanischen Provinzhauptstadt verbrachte, hinterließ viele Meisterwerke, die man sich zum größten Teil im Palazzo Patriarcale anschauen kann, aber auch im Dom und in der Galleria d’Arte Antica, die in der die Altstadt dominierende Burg untergebracht ist.
Wenn sich Triest in seiner historischen Funktion als Handelsstadt der Region wiederspiegelt, so ist Görz der Schmelztiegel Mitteleuropas. Hier treffen drei Kulturen aufeinander " die römische, slawische und germanische -, 2004 fiel die letzte Mauer zwischen West- und Osteuropa.
Pordenone ist ein Mosaik aus Palastbauten des 16. Jahrhundert, romanischen Kirchen, Bogengängen, mit Fresken bemalten Fassaden, gotischen und barocken Gebäuden. Obwohl es eines der wichtigsten Zentren der Verarbeitungsindustrie ist, bewahrt es sein mittelalterliches Stadtbild.
Reisetipps:
+ Rundgänge durch die Gassen und Orte, die die großen Meisterwerke von Italo Svevo, Umberto Saba, James Joyce inspirierten.
+ Eine Kaffee-Tour durch die traditionellen Triestiner Cafés mitteleuropäischer Tradition.
+ Besuch der Grotta Gigante in Sgonico, die weltweit größte von Touristen begehbare Höhle.
+ Eine Fahrt mit der Trambahn von Opicina, einer alten Drahtseilbahn auf keinen Fall versäumen.
+ Ein Rundgang, um Tiepolo in Udine zu entdecken und zu bewundern im Palazzo Patriarcale, im Dom und der Galleria d’Arte Antica.
+ Ein Kirchenrundgang " von der jüdischen zu den alteingesessenen moslemischen und orthodoxen Gemeinden, die in Görz, Triest, Udine, San Daniele, Gradisca vertreten sind.
+ Die mittelalterliche Burg und die Provinzmuseen von Görz.
+ Villa Manin, beeindruckende venezianische Villa in Passariano, Codroipo, Sitz des Zentrums für Gegenwartskunst berühmt für den Aufenthalt Napoléons, der hier den Vertrag von Campoformido unterzeichnete.
Quelle: FVG I. Nievo
Weitere Informationen:
www.turismo.fvg.it
(Der Link wurde am 22.05.2007 getestet.)