Als Motiv für 2010 wählte die 22jährige Kommunikationsdesignerin typische Wiesn-Accessoires wie Dirndl, Lederhose, Brezen, Herzerl, eine Maß Bier etc. im Stil einer Anziehpuppe. Bei der Vorstellung bzw. Enthüllung des Motivs gelang dem Jury-Vorsitzenden René Keller eine beispielhafte Freud’sche Fehlleistung: Er stellte das Motiv als "Ausziehpuppe" vor. Und rechtfertigte sich eilig damit, dass sich hier wohl "das männliche Geschlecht" bemerkbar gemacht hätte. Doch wir schweifen ab.
Das kunterbunte von Nathalie Fumelli kreierte Zubehör vor quietschgrünem Hintergrund wird 10.000 Plakate, 100.000 Prospekte und die begehrten Sammlerkrüge zieren. Die Jury, zu der unter anderen Tourismusdirektorin Dr. Gabriele Weishäupl angehört, befand die Anziehpuppe einhellig als des mit 2.500 Euro dotierten ersten Preises würdig. Den zweiten und dritten Preis räumten Till Rothweiler ("Träumende Bavaria") von der Akademie U 5 in München und Alexandra Berg (luftig-leichtes Riesenrad) von der Designschule München ab. Vorgestellt wurden die drei Plakate in der Puppentheatersammlung des Stadtmuseums vor einem über hundert Jahre alten Schießbude. Dr. Gabriele Weishäupl glitt – hochaktuell im Fasching – leicht ins Närrische ab: "Wir dürfen Ihnen so zusagen als Schießbudenfiguren das Motiv präsentieren..."
Das Oktoberfest feiert in diesem Jahr seinen 200. Geburtstag. Ursprünglich ist es vom 18. September bis 3. Oktober terminiert, geht aber möglicherweise in die Verlängerung wegen des runden Jubiläums.
Doris Losch
Weitere Informationen:
www.oktoberfest.eu
Bildtext: Dr. Gabriele Weishäupl präsentiert das Wiesnplakatmotiv 2010. Foto: Doris Losch
(Der Link wurde am 03.02.2010 getestet.)