Sie sind alle versammelt, die Klischees, die wir so lieben an dieser Stadt: Der Viktualienmarkt und das Oktoberfest, die Aussage, dass München die angeblich nördlichste Stadt Italiens ist (Monaco di Baviera), der Flaucher und die Biergärten... Ja, mei, es stimmt ja alles!
Durchstöbert man jedoch den Merian-Städteführer, dann gibt es nämlich " natürlich " Grund zum Granteln. Einmal, weil das Stichwort Pasing komplett fehlt, obwohl der idyllische Pasinger Stadtpark, der dito Pasinger Viktualienmarkt und der Pasinger Marienplatz eine Erwähnung verdient hätten.
Zum zweiten, weil im "Sprachführer Bayrisch" der Datschi als Zwetschgenkuchen (richtig) und als Hut (falsch) beschrieben wird. Ein Hut ist ein Ditschi. Richtig wird Diridari als Geld übersetzt, Dorad hingegen als "dahin dämmernd" beschrieben. Es bedeutet aber schwerhörig, taub.
Doch die positiven Punkte des Merian-Stadtführers für München wiegen die Grantl-Punkte natürlich auf. So der praktische Stadtplan zum Herausnehmen, die kulinarischen Tipps und die schönen Bilder. In diesem Sinne: Auf in den nächsten Biergarten, wo der Herr Professor mit neben der Schwabinger Schönen anstoßt (Vorsicht: Klischee!) und schwoama’s awi! (für Nicht-Bayern: "Spülen wir es hinunter!")
Doris Losch
Birgit Chlupacek und F. Kotteder "Merian Reiseführer München", 264 Seiten, 13 x 19,5 cm, herausnehmbarer Stadtplan und Tourenkarten, 22,95 Euro, ISBN 978-3-8342-0228-4, erschienen bei Travel House Media.