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VSB: Was kostet das Pflegeheim und wer zahlt es?

19.04.2019

Augsburg. - Der Verbraucher Service Bayern (VSB) macht die Rechnung auf für die zu erwartenden Kosten in einem Pflegeheim auf. Das Pflegefinanzierungssystem ist kompliziert, daher – so der VSB - lautet die Empfehlung: die Pflegelücke ermitteln und rechtzeitige Vorsorge starten.

Für Bayern bescheinigt das Statistische Bundesamt für die vollstationäre Pflege im Heim rund 3200 Euro durchschnittliche monatliche Kosten. Laut einer aktuellen Postbank-Studie (FAZ 31.01.2019) geht jeder zweite Deutsche davon aus, dass die gesetzliche Pflegeversicherung diese Kosten in voller Höhe übernimmt. Nur wenige überblicken das komplizierte Pflegefinanzierungssystem aus gesetzlicher und privater Pflegevorsorge.

„Die tatsächlichen Pflegekosten übersteigen deutlich den Betrag, welchen die gesetzliche Pflegeversicherung und Rente abdecken“, warnt Jasmin Burger, Finanzexpertin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB). Die gesetzliche Pflegeversicherung erstattet die Kosten für den stationären Pflegeplatz in Abhängigkeit vom Pflegegrad des Patienten, maximal jedoch 2.005 Euro pro Monat. Patienten beteiligen sich zusätzlich mit einem Eigenanteil an den Fixkosten des Heims (EEE), an den Kosten ihrer Unterkunft (Miete) und Verpflegung, sogar anteilig an den Investitionskosten wie Renovierungen. Pflegepatienten in Bayern bringen monatlich durchschnittlich zusätzlich rund 1.850 Euro Eigenanteil auf. Für den Eigenanteil müssen die Patienten ihr gesamtes Einkommen und Vermögen einsetzen, Kinder haften für ihre Eltern.

„Blenden sie die Risiken nicht aus“, rät Burger: „Um hohe Zuzahlungen im Pflegefall zu vermeiden und um die Kinder vor Pflegekosten zu bewahren, sollten Sie sich rechtzeitig, spätestens aber mit 50, mit dem Pflegefall-Risiko auseinandersetzen.
(Quelle: VSB)

Weitere Informationen:
verbraucherservice-bayern.de