Mit leicht geneigtem Kopf und abwärts gewandtem Blick scheint die Muttergottes aus der Zeit um 1495 einst ihren Sohn betrachtet zu haben. Die parallel vorgestreckten Armen sind nur noch fragmentiert erhalten. Sie hielten wohl ursprünglich das Christuskind. Über einem roten Gewand trägt Maria einen goldenen Mantel, der von der linken Schulter ab quer über die Oberschenkel fällt. Auffallend sind die meisterhaft gefertigten, stark zerklüfteten Gewandmassen, die zum Teil bis über den Sockel hinausgehen.
Bildtext: Das fein gezeichnete Anlitz. Hans Klocker: Thronende Muttergottes, um 1495 (Detail). Foto: GNM
Diese thronende Marienfigur und weitere bedeutende spätgotische Skulpturen, die südlich der Alpen entstanden, sind Thema einer Führung am Sonntag, 15. März 2015 um 11 Uhr im Germanischen Nationalmuseum. Karten sind an der Musseumskasse erhältlich.
Sammlungsleiter Dr. Frank Matthias Kammel stellt ausgewählte Meisterwerke seiner Sammlung vor und erläutert ihren kunst- und kulturhistorischen Kontext. Eine spannende und faszinierende Reise in die Hochzeit spätmittelalterlicher Bildwerke! Die Führung dauert rund eine Stunde, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Bildtext: Prächtiger Faltenwurf. Hans Klocker: Thronende Muttergottes, um 1495 (Detail). Foto: GNM
Weitere Informationen:
www.gnm.de
Titelbild: Hans Klocker: Thronende Muttergottes, um 1495.