Zum Auftakt der 13. ilb hielt die in London geborene, in Massachusetts aufgewachsene und in Rom lebende Tochter einer nigerianisch-schottischen Mutter und eines ghanaischen Vaters, Taiye Selasis, die Eröffnungsrede. In diesem Jahr wurde ihr erster Roman „Diese Dinge geschehen nicht einfach so“ mit großem Erfolg zeitgleich in 15 Sprachen publiziert.
Besonders erfreut zeigte sich Festivaldirektor Ulrich Schreiber von der begeisterten Resonanz bei den Besuchern und in der deutschen wie internationalen Presse auf die Eröffnungsrede von Taiye Selasi, die die Vielfalt und Diversität des Schreibens pries. Eine Vielfalt, die durch Bezeichnungen wie „europäische“ oder „afrikanische“ Literatur nicht erfasst werden könne. Der programmatische Titel ihrer Rede lautete deshalb: „Afrikanische Literatur gibt es nicht“. Selasis Rede stehe, so Schreiber, programmatisch für seine Idee des internationalen literaturfestivals berlin: „Die deutsche bzw. die europäische Perspektive mit den Mitteln der Literatur und im Gespräch mit Autoren aus der ganzen Welt zu erweitern.“
In der vor uns liegenden, zweiten Festivalwoche werden LyrikerInnen auf Shortstory-AutorInnen treffen, Comic-KünstlerInnen auf den Nobelpreisträger J. M. Coetzee, und nach den Lesungen mit Salman Rushdie betreten ca. 250 Chormitglieder der Berliner Sing-Akademie die Bühne und bringen das Oratorium „Tristram Shandy“ abschließend zur szenischen Aufführung.
Aus der Vielzahl der eingeladenen internationalen Autoren eine Auswahl zu treffen ist schwer – alle Genres und Kategorien sind vertreten: Graphic Novel Day (8.9., 11–22 Uhr), Ruth Klüger (8.9.), Literaturnobelpreisträger John M. Coetzee (9.9., 19.30 Uhr, und 10.9., 21 Uhr), Swetlana Alexijewitsch, Friedenspreisträgerin 2013 (10.9.), Georg Stefan Troller und Robert Schindel (11.9.), Mohsin Hamid (11.9.), Mathias Enard (11.9.), Aleksandar Hemon (11.9.), Arnon Grünberg (11.9.), Janne Teller (12.9.), Hannah Dübgen und Eshkol Nevo (12.9.), Helon Habila (12.9.), Shereen El Feki (13.9.), Chalid Al-Chamissi (13.9.) und Salman Rushdie (14.9., 18 Uhr, und 15.9., 11.30 Uhr).
Weitere Informationen:
www.literaturfestival.com
Bildtext: Schlange stehen für das 13. internationale literaturfestival berlin. Foto: Tina_Brüser