Bei Gillian Wearing stehen von Anfang an Alltag und Gesellschaft, Fragen der Identität und kollektive Traumata, menschliche Abgründe und die Absurditäten sozialer Konventionen im Vordergrund.
Auf einen Schlag berühmt wurde die Künstlerin in den frühen 1990er Jahren mit einer Fotoserie: Signs that say what you want them to say and not Signs that say what someone else wants you to say (1992-93). Zufällig ausgewählte Passanten wurden aufgefordert, sich mit einem weißen Blatt Papier fotografieren zu lassen, auf dem die Porträtierten eine individuell auf sie zutreffende Botschaft aufgeschrieben hatten. In der eindringlichen Porträtserie, die mit historischen Fotografien von August Sander bis Walker Evans verglichen worden ist, erzeugen Wort und Bild überraschende Verbindungen – etwa, wenn ein Geschäftsmann freundlich in die Kamera lächelt und auf seinem Schild zu lesen ist: „I’m Desperate“.
Neben raumgreifenden Videoinstallationen beschäftigt sich Gillian Wearing etwa auch mit filmischen und fotografischen Projekten.
Die Ausstellun, kuratiert von Doris Krystofist, entstand in Kooperation der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen mit der Whitechapel Gallery, London, und der Pinakothek der Moderne in München.
Weitere Station der Ausstellung: Pinakothek der Moderne, München, 1. März bis 9.Juni 2013, Kurator: Bernhart Schwenk.
Weitere Informationen:
www.kunstsammlung.de
(Der Link wurde am 19.12.2012 getestet.)
Bildunterschrift: Gillian Wearing, Self Portrait at 17 Years Old, 2003, C-Print, gerahmt, 115,5 x 92 cm, © the artist, courtesy Maureen Paley, London, 2012. Foto: © Kunstsammlung NRW