09.11.2006
Sala Lieber zeigt erstmalig in einer Galerie den Siebdruck Zyklus "Marie Antoinette" und "Ludwig XIV." Sowohl Marie Antoinette als auch Ludwig XIV. sind nach Originalvorlagen von Martin van Meytens 1767, und Hyacinthe Rigaud 1701, entstanden und von Sala Lieber aufwändig überarbeitet, ergänzt und ins Heutige transponiert worden.
Das Rokoko mit seiner üppiger Ornamentik und prächtigen Farbigkeit "verspielt, naiv, süß und ein bisschen leer " so Sala Lieber, und der Barock, mit seiner Dynamik und vitalen Üppigkeit spiegeln sich als gefühlter Lebensstil mit reizvollen, der Popart entlehnten Farbzitaten. Entsprechend wurde die Präsentation opulent in Szene gesetzt: Samt und Seide, opulente Kristalllüster und eine bühnereif eingedeckten Tafel schaffen den ambitionierten Rahmen für Sala Liebers buntes Treiben.
Die beiden Siebdruck-Zyklen haben jeweils eine Auflage von 50 Exemplaren, sind 100 x 70 und 145 x 80 cm groß und zeigen mindestens 6 Farben, auf Bütten gedruckt. Das absolut Besondere ist, jedes einzelne Blatt weist eine andere Farbgebung und/oder Rasterung auf. Durch diese Singularität wird für Sala Lieber der Siebdruck wieder originäre Kunst.
Sala Liebers Begabung wird schon in der Kindheit von den Eltern, renommierte Antiquitätenhändler und Sammler, stark gefördert. Sie erhielt täglich 3-4 Stunden Zeichenunterricht - mit großer Wertlegung auf korrekte Anatomie. Mit Erfolg: Ihre erste Einzelausstellung bekam sie bereits mit 12 Jahren; an der Dresdener Kunstakademie wird sie als erste Studentin wegen besonderer Begabung ohne Abitur aufgenommen. Der Einfluss des Elternhauses " sogar im Kinderzimmer waren Antiquitäten und Ölbilder- macht sich auch in ihrem Werk bemerkbar: Der Einfluss Alter
Meister ist unverkennbar. Sie selbst nennt ihren Stil poppigen Rokoko oder modernen Barock. Ihre Vorbilder findet sie bei El Greco, Rubens, Tiepolo aber auch bei Kokoschka und Heisig.
Lieber fiel schon bei den Düsseldorfer Akademie-Rundgängen " vor allem mit ihrer Abschlussarbeit, dem Bilderzyklus "Sieben Todsünden", auf " auch der Presse. Ihren Meisterbrief erhielt sie 2005 bei Prof. Brandl.
Sala Lieber sieht es als ihre Lebensaufgabe, das Alte in das Heute "einzuversetzen". So finden sich in ihren Bildern auch stets Versatzstücke, die man wieder zuerkennen glaubt. Ihre Themen findet sie wie die alten Meister in der Bibel, Mythologie oder in Märchen. Die Realität, so sagt sie, reizt sie gar nicht. Die Bilder spielen bewusst mit der scheinbar gewohnten Wahrnehmung, die Sala Lieber stört und zerstört. Menschen werden in barocker Pracht und Lebensfülle gezeigt, mit schwelgerischen Farben gemalt " in einer modernen Farbsprache, die auch extreme Kontraste und Neonfarben erlaubt. Bewegung findet sich in fast allen Werken, auch in der Pinselführung. Kein Stillstand " das persönliche Temperament spiegelt sich in ihrer Malweise, der pulsierender Lebendigkeit der Darstellung und Vielfalt der Arbeitsweisen. Ihre Bilder sind nicht nur kraftvoll, sondern sollen auch Kraft geben, möchten den Menschen etwas Ästhetisches und Verspieltes in den Alltag bringen.
Quelle: Galerie edition Kunstwerk
Thema: Einzelausstellung Sala Lieber
Termin: Vernissage, Freitag, 10. November 2006, ab 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer:10. November bis 28. Februar 2007.
Veranstaltungsort: Bilker Str. 16, 40213 Düsseldorf; Tel. (0211) 3004988 oder (0172) 2908844.
Weitere Informationen: kunstwerk@looxx.com