Das besonders Reizvolle dabei ist, dass Herlinde Koelbl die Menschen zunächst in ihrer Standes- oder Berufsbekleidung und anschließend so, wie sie sich in ihrer Freizeit kleiden, fotografierte. Dabei gelang es der Künstlerin mit dieser Fotoserie auf beeindruckende Weise, geradezu entlarvend darzustellen, was die unterschiedlichen „Uniformen“ aus den Menschen machen.
Unsere Kategorien der Wahrnehmung anderer Menschen werden in dieser Ausstellung bestätigt und gleichzeitig verunsichert: In welcher Kleidung zeigen sich die Porträtierten in ihrer soziales Rolle, in welcher kommt ihr individueller Charakter zur Geltung?
Vertreten sind Menschen aus Berufsgruppen, in denen eine spezifische Kleidung traditionell eine große Rolle spielt wie etwa beim Militär, in den Kirchen oder im Hotelwesen; daneben sind aber auch Menschen aus zahlreichen anderen Professionen beteiligt: ein Astronaut, ein Bergmann, eine Bundesverfassungsrichterin, ein Clown, ein Diplomat, eine Domina, ein Jockey, eine Kaminkehrerin und ein Koch, ein Lufthansakapitän, ein Metzger, ein Polizist, eine Verkäuferin, ein
Die Ausstellung Kleider machen Leute zeigt auf rund 800 qm etwa sechzig Bildpaare. Den Fotos beigegeben sind Nahaufnahmen von Körperpartien, Kleidungsdetails und kurze Statements der Portraitierten. Kleider machen Leute ist noch bis 29. Juli 2012 im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden zu sehen.
Im Cantz Verlag erscheint parallel zur Ausstellung ein gleichnamiger Fotoband: Herlinde Koelbl Kleider machen Leute.
Weitere Informationen:
www.dhmd.de
(Der Link wurde am 24.05.2012 getestet.)
Bildtext: Kaminkehrerin in Uniform und in Freizeitkleidung. Foto: Herlinde Koelbl