Anlass ist die Aufnahme des Nibelungenlieds in das UNESCO-Programm "Memory of the World" durch das Internationale Nominierungskomitee der UNESCO im Juli 2009 auf Barbados.
Damit stehen jetzt die drei wichtigsten und vollständigsten Handschriften des Nibelungenlieds im UNESCO-Register. Sie werden in der Bayerischen Staatsbibliothek in München (Handschrift A), der Stiftsbibliothek St. Gallen in der Schweiz (Handschrift B) und der Badischen Landesbibliothek in Karlsruhe (Handschrift C) aufbewahrt.
Das Nibelungenlied gilt als herausragendes Beispiel der europäischen Heldenepik. Es beruht auf älteren mündlichen Traditionen und wurde erstmals um das Jahr 1200 niedergeschrieben. Es handelt sich um ein Kulturdenkmal höchster Güte.
Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Nibelungenlied-Handschrift A der Bayerischen Staatsbibliothek aus dem 13. Jahrhundert, weitere Schwerpunkte bilden die Wiederentdeckung des Nibelungenlieds seit 1755 sowie seine Rezeption in der Buchillustration und bei Richard Wagner.
Aus Respekt vor dem Alter, dem Wert und der Fragilität der Handschriften und im Sinn ihrer optimalen Bewahrung für zukünftige Generationen wird auf eine gemeinsame Präsentation mit den Handschriften aus St. Gallen und Karlsruhe verzichtet.
Neben dem neu aufgenommenen Nibelungenlied sind seit 2004 drei Reichenauer Handschriften mit ottonischer Buchmalerei und seit 2005 acht Corvinen der Bayerischen Staatsbibliothek ebenfalls im "Memory of the World"-Register eingetragen.
Die Nibelungenlied-Handschrift der Bayerischen Staatsbibliothek (Cgm 34) wird vollständig im Internet gezeigt.
Weitere Informationen:
www.bsb-muenchen.de
Bildtext: Die Nibelungenlied-Handschrift A der Bayerischen Staatsbibliothek. Foto: BSB
(Der Link wurde am 03.12.2009 getestet.)