28.01.2008
Die gut erhaltenen Kirchen der Insel Reichenau bieten anschauliche Beispiele der klösterlichen Architektur vom 9. bis zum 11. Jahrhundert. Die sorgfältig restaurierten Wandmalereien zeigen die Insel als künstlerisches Zentrum mit großer Bedeutung für die europäische Kunstgeschichte des 10. und 11. Jahrhunderts.
Die ehemalige Benediktinerabtei Reichenau, 724 durch Wanderbischof Pirmin gegründet, entwickelt sich zwischen 800 und 1100 als unmittelbares Reichskloster zu einem der geistigen und kulturellen Zentren des heiligen römischen Reiches. Die Klostergeschichte spiegelt sich auch immer noch in den drei Inselfeiertagen, dem Markusfest (25. April), dem Heilig-Blut-Fest (Montag nach Dreifaltigkeitssonntag) und dem Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) wider. An diesen Feiertagen werden nach dem Hochamt im Münster die Reliquienschreine aus der Schatzkammer, begleitet von der historischen Bürgerwehr, in einer Prozession über die Insel getragen.
Im Jahr 2000 wurde die Klosterinsel in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.
Quelle: Bundesministerium für Finanzen
Bild: Freie grafische Darstellung der Insel Reichenau mit Teilausschnitten aus einem liturgischen Lesebuch (links) und aus einer gotischen Wandmalerei (rechts).