Wie kaum ein anderer Herrscher des Mittelalters beflügelt Friedrich II. bis heute die Phantasie der Menschen: Den einen gilt der staufische Kaiser, der bis 1250 über das Heilige Römische Reich und Teile Italiens regierte, als erster aufgeklärter Mensch des Mittelalters, den anderen als visionärer Bauherr. Als leidenschaftlicher Jäger, genauer Naturbeobachter und Autor des berühmten "Falkenbuches" bleibt er ebenso im kollektiven Gedächtnis verhaftet, wie als Erschaffer eines der grandiosesten Baudenkmäler des gesamten Mittelalters, des Castel del Monte in Nordapulien. Für seinen Kampf mit dem Papsttum wurde Friedrich II. bis ins 19. Jahrhundert als "Freigeist" gerühmt oder als "Antichrist" verdammt.
Dieser erstaunlichen Herrscherpersönlichkeit des Mittelalters ist die Niedersächsische Landesausstellung 2008 in Oldenburg gewidmet. Mit zahlreichen beeindruckenden Exponaten aus europäischen Bibliotheken, Museen und Sammlungen werden die Eigenschaften Friedrichs II. und das politisch-kulturelle Umfeld seiner Zeit umfassend beleuchtet.
Besucher der Landesausstellung werden den Herrscher nicht nur näher kennen lernen, sie werden buchstäblich in seine Zeit entführt. Die Gestaltung des Rundgangs greift Motive mittelalterlicher, süditalienischer Bauwerke auf, man wandelt auf Plätzen, vorbei an Säulenkonstruktionen und genießt eindrucksvolle Durchblicke.
Landesausstellung Niedersachsen 2008 "Kaiser Friedrich II. (1194-1250) - Welt und Kultur des Mittelmeerraums". Vom 10. Februar 2008 – 15. Juni 2008.
Weitere Informationen:
www.friedrich-ii.naturundmensch.de
(Der Link wurde am 24.01.2008 getestet.)
Bild: Castel del Monte, Apulien; Foto: Julia Bargholz, FH Oldenburg.