Die Jury hatte ihre Installation Click & Glue aus 18 nominierten Ausstellungsbeiträgen ausgewählt. Die Installation von Jana Linke hatte sowohl in der Komplexität der angewandten Technik, als auch dem experimentellen Charakter, der Emotionalität, dem Grad der Innovation und schließlich mit ihrer gestalterischen Qualität überzeugt.
Click & Glue ist ein System, das sich mit der Zeit selbst einsperrt: Von der Decke hängen vier Metallwände und definieren einen eigenen Raum. In dem Raum befindet sich ein großer weißer, mit Helium gefüllter Latexballon. Eine Verstrebung umfasst den Ballon und bietet Befestigungspunkte für die Sensorik, die Stromversorgung, drei Propeller und eine Klebemechanik, die als Nase hervorsteht. Der Ballon fliegt mit einem Propellerantrieb langsam durch den Raum und zieht einen Nylonfaden hinter sich her. Mit der Nase voran, steuert er eine Wand an. Erreicht er diese, dann hält er sich mit zwei Magneten an der Wand fest. Nun wird die Nylonschnur mit einer Klebemechanik an seiner Spitze mit Heißkleber an die Wand geklebt. Der Klebepunkt ist der Ankerpunkt für den nächsten Faden durch den Raum und der Ballonroboter steuert eine neue Wand an. So entsteht ein immer dichter werdendes Netz, das den Ballon im Laufe der Zeit einsperrt. Am Ende behindert sich Click & Glue durch seine eigene Funktion an der Fortführung seiner Tätigkeit.
Die 29-jährige Medienkünstlerin, Jana Linke, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Experimentelle Mediengestaltung an der Universität der Künste Berlin und Bühnenbild an der Akademie Minerva, Groningen. 2006 erhielt sie den ersten Preis des XII Canariasmediafest für Multimediale Installation und den Lili-Preis der UdK Berlin. Zur Zeit wird sie vom Land Berlin mit dem NaFöG-Stipendium gefördert.
Weitere Informationen:
www.janalinke.de und
www.lab30.de
(Die Links wurden am 06.11.2007 getestet.)