02.05.2009
Obwohl Kassenpatienten bei uns schon seit fünf Jahren die meisten Phytopharmaka (pflanzliche Arzneimittel) – wie auch andere rezeptfreie Medikamente – nur noch ausnahmsweise erstattet bekommen, halten sie ihnen unverbrüchlich die Treue. Das zeigt eine aktuelle Erhebung über den Umsatz der Phytopharmaka in den verschiedenen Ländern Europas.
In den europäischen Apotheken wurden im Laufe des Jahres 2008 pflanzliche Arzneimittel im Gesamtwert von 5,3 Milliarden Euro (Herstellerpreis) verkauft (Quelle:IMS). Der größte Anteil davon entfiel mit 28 Prozent auf Deutschland, gefolgt von Frankreich mit 18 Prozent und Italien mit 13 Prozent. Großer Beliebtheit erfreut sich die Naturmedizin auch in den Ländern Ost- und Mitteleuropas. Auf Russland entfielen 9 Prozent und auf Polen 8 Prozent des Umsatzes mit Phytopharmaka.
Wie Dr. Marcella Ullmann vom "Komitee Forschung Naturmedizin" (KFN) erklärt, können Phytopharmaka die gleichen Anforderungen an Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit erfüllen wie chemisch-synthetische Arzneimittel. Im Bereich der Phytotherapie sind inzwischen Hunderte von randomisierten klinischen Studien durchgeführt worden. Sie haben den evidenten Beweis für den Nutzen der untersuchten Pflanzenextrakte auch bei Anlagen strenger Kriterien erbracht. Die Experten des KFN unterstreichen allerdings mit Nachdruck: Der Nachweis der Wirksamkeit eines Phytopharmakons gilt jeweils nur für das wissenschaftlich untersuchte Pflanzenextrakt und das daraus hergestellte Arzneimittel und darf nicht bedenkenlos auf die große Vielfalt anderer Pflanzenprodukte übertragen werden.
Wer nach weiteren Informationen sucht, findet diese etwa auch im kürzlich veröffentlichten, aktuellen "Kompendium Phytopharmaka"; hier sind mehr als 160 Arzneimittel aus 22 Heilpflanzen aufgelistet, deren pharmazeutische Qualität und therapeutische Wirksamkeit als gesichert gilt und in eigenen wissenschaftlichen Untersuchungen dokumentiert wurde. brä
Weitere Informationen:
www.phytotherapie-komitee.de