Darauf weisen die Lungenärzte im Bundesverband der Pneumologen (BdP) hin. So sollte die Therapie mindestens zwei Monate vor Einsetzen der Gräserpollen-Flugsaison begonnen werden, damit bereits im ersten Behandlungsjahr eine deutliche Verminderung der Beschwerden erreicht werden kann, raten die Experten im Lungenzentrum Ulm.
Grundsätzlich lässt sich die Therapie entweder subkutan – durch Spritzen der verantwortlichen Allergieauslöser (Allergene) unter die Haut – durchführen oder aber sublingual, indem man sich die Allergene in Form von Tropfen oder Tabletten über die Mundschleimhaut unter der Zunge zuführt. Ziel der Therapie ist es, eine Toleranz gegenüber denjenigen Stoffen aufzubauen, auf die Allergiker überempfindlich reagieren. Dazu werden die betreffenden Allergene schrittweise in ansteigenden Mengen in den Blutkreislauf gebracht, bis der Körper sie nicht mehr als schädliche Fremdstoffe bekämpft.
Die so genannte Gräsertablette bietet im Vergleich zu Tropfen oder Spritzen einige Vorteile für den Patienten. Die Tablette muss nicht wie die Tropfen gekühlt werden. Und da man sie in der Hand- oder Brieftasche immer bei sich tragen und also auch unterwegs einnehmen kann, lässt sie sich besser in den Alltag integrieren. Somit stellt sie eine komfortable Alternative zur subkutanen Spritzentherapie dar, für die regelmäßige Arztbesuche über eine Therapiedauer von insgesamt drei Jahren erforderlich sind. Außerdem besteht bei der Tablette die Möglichkeit, eine Winterpause einzulegen. Und da die in den Gräsertabletten enthaltenen Allergenmengen höher konzentriert sind als in den Tropfen, sind sie insgesamt wirksamer als die Tropfen und die Behandlungsergebnisse sind in etwa mit der subkutanen Immuntherapie gleichzusetzen. Die Gräsertablette ist somit quasi nichts anderes als eine Allergie-Impfung in Tablettenform.
Experten warnen auch davor, dass es bei Nichtbehandlung eines harmlosen Heuschnupfens zu einem so genannten Etagenwechsel kommen kann: Die Allergie breitet sich von den oberen in die unteren Atemwege aus und kann sich zu einem allergischen Asthma mit chronischen Atembeschwerden entwickeln. Das ist bei etwa 40 Prozent der Betroffenen innerhalb von 10 bis 15 Jahren der Fall. Dabei kommt es zu einer Verstärkung der Symptome und die Therapie ist nicht mehr ausreichend. Zusätzlich können sich Allergien gegen weitere Allergene, zum Beispiel bestimmte Nahrungsmittel, entwickeln. Durch die Hyposensibilisierung wird also die Bildung eines Asthma bronchiale verhindert und gleichzeitig werden die Beschwerden des Heuschnupfens gelindert, so dass der Arzt weniger andere Medikamente wie Antihistaminika oder Kortisonpräparate verordnen muss.
brä
Weitere Informationen
www.lungenaerzte-im-netz.de
(Der Link wurde am 24.04.2009 getestet.)