München. - Die erste Hürde ist genommen: 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zahlreichen Ländern absolvierten erfolgreich den MVHS-Lehrgang „Vorbereitung auf die Ausbildung als Pflegefachhelfer/-in, Pflegefachfrau/Pflegefachmann“.
Im Rückblick: Vollbesetzt mit rund 20 motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist der Lehrgang „Vorbereitung auf die Ausbildung als Pflegefachhelfer/-in, Pflegefachfrau/Pflegefachmann“ an der Münchner Volkshochschule im September 2018 gestartet. Die Teilnehmer haben sich im Lehrgang sprachlich und beruflich qualifiziert, um in die Berufsausbildung zur staatlich anerkannten Pflegefachhelferin bzw. zum staatlich anerkannten Pflegefachhelfer bzw. Pflegefachkraft mit generalistischem Ausbildungsprofil überzugehen.
Ein großes Anliegen des Projekts ist eine praxisorientierte Vorbereitung der Teilnehmenden auf den beruflichen Alltag im Pflegebereich. Sie werden mit den notwendigen Kenntnissen und Kompetenzen ausgerüstet sowie für die Arbeit mit Menschen und den zu avisierten Beruf sensibilisiert. Nach zehn Monaten intensiver Arbeit und sozialpädagogischer Begleitung erhalten die Teilnehmenden u.a. ein B2-Deutsch-Zertifikat, ein Zertifikat in Deutsch für die Pflege und sämtliche Teilnahmebestätigungen wie Erste-Hilfe-Kurs, Rollstuhltraining, Pflegebett-Training, Rückenschonendes Arbeiten, Ernährungslehre und interkulturelle Kompetenz. Darüber hinaus schließen die Teilnehmenden die Maßnahme mit Praxisstunden bei der München Klinik und freiwilligen Praktika ab.
Für die Projektleiterin Leila Finger liegt das Besondere in diesem Projekt „in dem Auftrag, jungen Menschen in ihrem Werdegang und individueller Entwicklung zu unterstützen, sowie mit an ihren Zukunftsperspektiven zu arbeiten wie in ihrer Emanzipation zu fördern.“
Das Zertifikat in der Fachsprache Deutsch für die Pflege wurde mit den Teilnehmenden des Pflegeprojekts seiner offiziellen Erprobung durch das Goethe-Institut unterzogen. Da nur eine erfolgreiche Erprobung der Prüfung „Goethe-Test Pro Pflege“ ihren Einsatz und ihre Gültigkeit weltweit gewährleistet, war diese Erfahrung für die Außenwirkung des Projekts ein großer Gewinn.
Der Vorbereitungskurs wird von der Münchner Volkshochschule in Kooperation mit der Akademie des Städtischen Klinikums München durchgeführt und vom Referat für Arbeit und Wirtschaft im Rahmen des Münchner Beschäftigungs- und Qualifizierungsprogramms finanziert. Die Teilnehmenden des ersten Jahrgangs sind zwischen 17 und 35 Jahre alt, neun Frauen und 13 Männer aus vielen Ländern: Afghanistan, Somalia, Eritrea, Iran, Portugal, Spanien, Kongo, Nigeria, Kamerun, Senegal, Burkina Faso, Vietnam, Kenia, Irak.
Hassan Ali, Abdulrahman: „Für mich war dieser Kurs eine sehr gute Gelegenheit, Erfahrung für die Arbeit in der Pflege zu sammeln. Ich habe auch mein B2 Zertifikat erworben, was sehr wichtig war. Jetzt habe ich keine Angst mehr, was in meiner Ausbildung kommen wird.“
Hassan Haji, Faiz: „Ich habe sehr viel in diesem Kurs gelernt. Ich konnte auch viel für mich und meine Familie über die Gesundheit lernen. Ich habe viele Menschen kennen gelernt und habe jetzt neue Freunde.“
Ouedraogo Edoh-Gigli, Afi Kayi: “Wir hatten ein sehr gutes Schuljahr mit diesem Projekt. Die Lehrerinnen waren professionell. Ich freue mich auf meine Ausbildung, die am 20.8.19 beginnt.“
Im neuen Lehrgang 2019/20 sind noch Plätze frei!
Ort: Münchner Volkshochschule, Schwanthaler Straße 2
Projektlauf: 16.9.2019 bis 31.7.2020
Unterrichtszeiten: von 8.30 bis 14.00 Uhr (täglich 6 Unterrichtseinheiten) Die Teilnahme ist gebührenfrei
Anmeldung und Beratung telefonisch oder per Email mit Frau Veit:
(089) 48006-6266 oder (089) 480066786
sandra.veit@mvhs.de oder vorbereitungpflege@mvhs.de
(Quelle: MVHS)
Weitere Informationen:
www.mvhs.de
Kommentar: Es ist ein Gewinn für beide Seiten, ein Geben und Nehmen auf Gegenseitigkeit. Und nicht zuletzt auch ein wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung. Junge Menschen aus vielen Ländern haben sich 12 Monate lang intensiv vorbereitet, um nun im Anschluss mit einer Berufsausbildung im Pflegebereich fortzufahren.
Was vielleicht – rein zahlenmäßig betrachtet – wie ein Tropfen auf den heißen Stein erscheinen mag, ist auf Dauer betrachtet dennoch ein überzeugender Anfang, die Nachfrage in unserem Land nach ausgebildeten Pflegekräften abzumildern/zu entschärfen.
Brigitte Karch
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