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Deutsches Grünes Kreuz: Schlafmangel ist ein Gesundheitsrisiko

12.01.2008

Wie kam es zu diesem Ergebnis, das uns zu denken geben sollte? Das Deutsche Grüne Kreuz e.V. hat die Untersuchung ausgewertet. Mehr als 10.000 Angestellte wurden bei dieser Studie der britischen Schlafgesellschaft an der Universität Warwick sieben Jahre lang – von 1985 bis 1992 - nach ihren Schlafgewohnheiten befragt und ihre Sterblichkeitsraten 12 Jahre später verglichen. Ausgangsbasis war für die Wissenschafter diejenige Gruppe, die ihr Schlafverhalten in diesen sieben Jahren nicht verändert hatte. Sieben Stunden Schlaf waren danach die angemessene Nachtruhe für einen Erwachsenen, denn der Vergleich mit denjenigen Personen, die ihre Schlafdauer in der gleichen Zeit reduziert hatte, zeigte: Wer seinen Schlaf von sieben auf fünf Stunden eingeschränkt hatte, hatte allgemein ein 1,7fach erhöhtes Sterberisiko und sogar ein doppelt so hohes Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben. Bei der Auswertung berücksichtigten die Wissenschaftler auch andere mögliche Faktoren wie Alter, Geschlecht, ledig oder verheiratet, körperliche Fitness, Alkoholkonsum, Body-Mass-Index, Blutdruck, Cholesterinwerte und Erkrankungen.

Die Experten betonen, dass Schlaf für den täglichen Prozess der psychischen Erholung und Genesung stehe und Schlafmangel weitreichende negative Auswirkungen habe. Weniger Stunden Schlaf und ein höheres Maß an Schlafstörungen seien inzwischen in Industriegesellschaften üblich. Diese Veränderungen - insgesamt Ergebnis der Schlafverkürzung, um mehr Zeit für Freizeit und Schichtarbeit zu haben – führten dazu, das Erschöpfung, Müdigkeit und vermehrter Tagesschläfrigkeit heute weiter verbreitet seien als noch vor einigen Jahrzehnten. Die Folgen von Schlafmangel seien zum Beispiel Bluthochdruck, Gewichtszunahme und Typ-2-Diabetes und damit das Risiko von Herz-Kreislauf- Erkrankungen.

Überraschend dagegen war das Ergebnis bei Personen, die acht Stunden oder länger schliefen. Bei ihnen war der Studie zufolge die Sterbehäufigkeit doppelt so hoch wie bei den Sieben-Stunden-Schläfern. Genaue Untersuchungen über die Gründe liegen noch nicht vor. Man vermutet jedoch, dass weniger organische als vielmehr sozialpsychologische Ursachen eine Rolle spielen, unter anderem auch Depressionen oder krebsbedingte Erschöpfungszustände. Am besten für die Gesundheit ist nach Ansicht der Wissenschaftler, sich dauerhaft an eine Schlafdauer von sieben Stunden zu gewöhnen.
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