"Schätzungen zufolge besteht bei bis zu 200.000 Frauen eine Medikamentenabhängigkeit. Etwa 70.000 bis 100.000 Frauen sind alkoholkrank, weitere 5.000 bis 7.000 Frauen sind von illegalen Drogen abhängig. Gerade die Medikamentenabhängigkeit betrifft weit überdurchschnittlich Frauen. Ein Grund dafür ist sicher, dass nicht wenige Mütter mit kleinen Kindern von ihrer Rolle überfordert werden. Von Müttern wird Verfügbarkeit, Fürsorglichkeit und Anspruchslosigkeit erwartet. Um diesen Erwartungen und ihrer neuen Rolle gerecht zu werden, werden eigene Bedürfnisse vernachlässigt", erklärte Bayerns Frauen- und Familienministerin Christa Stewens in der Fachklinik Legau, die sie zusammen mit der Präsidentin des Bayerischen Landesfrauenausschusses, Hildegund Rüger, besuchte. Die Fachklinik Legau versteht sich als Therapie- und Rehabilitationseinrichtung für Frauen zur stationären Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit.
"Die Fachklinik, die unter der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Schwaben steht, berücksichtigt genau diese Mehrfachbelastung bei ihrer therapeutischen Arbeit und bietet 30 Frauen im Alter von 21 bis 60 Jahren Platz für eine in der Regel 16-wöchige Therapie. Zehn der Plätze stehen für Mütter mit nicht schulpflichtigen Kindern zur Verfügung. Suchtabhängige Frauen werden hier ganz spezifisch nach ihren Bedürfnissen behandelt. Durch die Mitaufnahme der Kinder kann auch den Kindern geholfen werden. Dies ist dank einer hauseigenen Krippe und eines Kindergartens sowie einer Mutter-Kind-Therapie möglich und beeinflusst nachweislich den Therapieerfolg positiv. Betroffene Mütter werden hier stark gemacht und bei ihrer Erziehung aktiv unterstützt, so dass sie mit ihren Kindern in stabilere Rahmenbedingungen zurückkehren können", lobte Stewens die Fachklinik Legau.
Weitere Informationen:
www.fachklinik-legau.de
(Der Link wurde am 24.09.2007 getestet.)