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Uschi Ackermann – Powerfrau für den Tierschutz

09.10.2015



Jetzt wurde die engagierte Tierschützerin und hartnäckige Spendensammlerin mit dem „Tierschutzzamperl“ des Landesverbands Bayern des Deutschen Tierschutzbundes für besondere Verdienste im Tierschutz geehrt. Überreicht hat ihr die porzellanene Auszeichnung Nicole Brühl (Tochter von Heidi Brühl), Präsidentin des LVB des Deutschen Tierschutzbundes. Gratuliert hat außerdem u.a. die Frau des Münchner Oberbürgermeisters, Petra Reiter, ebenfalls eine große Tierfreundin.

 

 

 

Bildtext (r.): Freut sich über das „Tierschutzzamperl“ des Landesverbands des Deutschen Tierschutzbundes: Uschi Ackermann (links). Nicole Brühl hat ihr die Auszeichnung überreicht.

 




Uschi Ackermanns Einsatz für Tiere begann 2006. Damals erwarb sie von einem Züchter einen kulleräugigen Mops und taufte ihn Sir Henry. Ihr Ehemann Gerd Käfer liebte nach eigener Aussage „alle Tiere außer Möpse“. Die fand er einfach furchtbar. Sir Henry gelang es freilich, ihn im Pfotenumdrehen „umzudrehen“. Gerd Käfer wurde rasch des Mopses größter Fan.

Nach einiger Zeit machte sich bei Sir Henry die vererbte Hautkrankheit Demodikose bemerkbar. Die Suche nach einem spezialisierten Veterinär war aufreibend, doch schließlich fand Uschi Ackermann den richtigen Dermatologen. „Es gibt, das ist viel zu wenig bekannt, viele Spezialisten unter den Tierärzten! Ich verweise hier u.a. auf die Veterinärabteilung der LMU in München“.

Sie entschloss sich also, den verantwortungslosen Züchter zu verklagen. Mit Erfolg: Das Urteil war ein Präzedenzfall und sollte allen Mut machen, die auf unseriöse Züchter und die Welpenmafia hereinfallen. Natürlich zog Uschi Ackermann als gewiefte PR-Agentin alle Register vor Gericht, kleidete den inzwischen prominenten Mops in einen maßgeschneiderten Frack und erschien so vor dem Richterpult! Ein öffentlichkeitswirksamer Gag für den allerbesten Zweck.

Inzwischen ist Sir Henry neun Jahre alt. Er hat eine einäugige Kumpeline namens Julchen. Auch diese Mopsdame stammt von einem unverantwortlichen Züchter und wurde von Uschi Ackermann als vierjährige Hündin gerettet. Inzwischen ist sie sieben Jahre alt und lebt an der Seite von Sir Henry ein verdientes gutes Leben.
 

 

 

 

Sir Henry selbst ist der prominenteste Mops Deutschlands, hat eine eigene Taschenkollektion (die aktuelle Kollektion ist ausverkauft) und leiht sein Konterfei seit neuestem auch unter der Marke „Sir Henry Gourmet“ einer Hundefutterrange. Einmal jährlich bitten Uschi Ackermann zur Mops-Wiesn und anderen mopsigen Events. Soviel Schicki-Micki muss ein – schließlich ist alles für wohltätige Zwecke.


Jüngstes Engagement Uschi Ackermanns ist die Unterstützung des Projekts „Senioren für Senioren“. Viele ältere Menschen können, wenn sie krank geworden sind oder in ein Heim müssen, nicht mehr für ihren Hund sorgen. Dafür gibt es jetzt „Altenheime für Hunde“. Auf dem Sonnenhof bei Rottenbuch (Landkreis Weilheim-Schongau) wurde vor kurzem ein Seniorendorf für Hunde eröffnet. Uschi Ackermann hat mit einer privaten Spende von Euro 10.000 die Patenschaft für das erste „Hundechalet“ übernommen und die Werbetrommel gerührt.


Außerdem unterstützt die PR-Agentin und Kolumnistin den Verein der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München „Ein Herz für kranke Tiere“, Tierheime im Ausland und kann dank ihrer angeborenen Hartnäckigkeit und Herzlichkeit („Ich bin Kölnerin“) auch unter ihren mehr als 10.000 Facebook-Freunden Geld auftreiben oder Tierheimhunden ein neues Zuhause zu vermitteln.

Ihr aktuell größtes Anliegen ist es, unseriöse Züchter und die Welpenmafia zu bekämpfen, die – meistens kranke - Welpen wie Ware behandeln und illegal nach Deutschland einschleusen. Teilweise werden die armen Tiere auf e-bay feilgeboten. Ihre Mütter werden als Gebärmaschinen missbraucht und anschließend „entsorgt“.

 

 

 

 

Bildtext (r.): Uschi Ackermann und Petra Reiter (rechts), Ehefrau des Münchner Oberbürgermeisters, sind sich einig, dass dem Tierschutz mehr Gewicht gebührt und der Welpenmafia das Handwerk gelegt werden muss. Foto: Cornelia Walter

 

Leider reagierten Politiker kaum oder gar nicht auf diee Briefe der Tierschützerin zu diesem Thema. „Ich habe auch an Ministerpräsident Seehofer geschrieben, aber keine Antwort erhalten.“ Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer hingegen hat ihr schriftlich versichert, dass die „bayerische Polizei stets alle Möglichkeiten ausschöpfen will, um den illegalen Handel mit Welpen zu bekämpfen“. Demnächst soll es eine große Fotoaktion geben mit Sir Henry und Polizeihundwelpen, um auf die Missstände aufmerksam zu machen.
 

„Wenn Sir Henry einmal nicht mehr sein sollte, so traurig das auch sein wird, nehme ich sofort einen Mops aus dem Tierheim auf. Es wäre egoistisch von mir, das nicht zu tun.“

Mit 68 Jahren seien viele Menschen schon in Rente und warteten auf Glück. „Ich habe das Glück bei meinen Tieren gefunden“.
 

Uschi Ackermann ist überzeugt: „Man bereut manche Hand, die man hielt, aber nie eine Pfote“ und „Gib dem Menschen einen Hund und die Seele wird gesund!“.
Doris Losch

Weitere Informationen:
www.mopssirhenry.de
www.sos-projects.org
www.tierschutz-bayern.de

 

Titelbild: Mops Sir Henry im Einsatz mit Frauchen Uschi Ackermann