Leuchten die LEDs auf, ist ein Piepen zu hören oder beginnt die Manschette zu vibrieren, wird dem Techniker signalisiert, dass bei diesem Arbeitsschritt gerade besondere Aufmerksamkeit geboten ist oder ihm soeben ein Fehler unterläuft.
Entwickelt wird die Warnmanschette von Ulrike Schmuntzsch am TU-Fachgebiet Mensch-Maschine-Systeme unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Matthias Rötting. Ihre Forschungen zur „Nutzerunterstützung durch die Integration von handlungsspezifischen Warnungen und Anleitungen“ sind Teil des Sonderforschungsbereichs/Transregio 29 „Engineering hybrider Leistungsbündel – Dynamische Wechselwirkungen von Sach- und Dienstleistungen in der Produktion“, der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert wird. Die TU Berlin ist Sprecherhochschule.
Bildtext (l.): Dieser Prototyp einer Warnmanschette wurde an der TU Berlin entwickelt. Die Warnmanschette soll helfen, Fehler bei der Wartung von Maschinen anzuzeigen. Foto: © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl
Was kann das System? Nun, der Techniker soll bei Wartungsarbeiten auf zwei Wegen unterstützt werden. Einmal durch Warnungen, die unmittelbar auf eine Handlung folgen, und zweitens durch Anleitungen über ein Instruktionsvideo, das ebenfalls innerhalb des Projektes erstellt worden ist.
Wie funktioniert das System? Das Warn- und Anleitungssystem der Manschette, das auf einer eigens dafür entwickelten Softwarearchitektur basiert, besteht aus drei Komponenten: der Art der Warnmeldung (Information, Hinweis, Warnung), der Art des Signals (akustisch, haptisch, visuell) und der Intensität des Signals (schwach, mittel, stark). Bei der Art der Warnmeldung ist das Instruktionsvideo hinterlegt. „In diesem Video wird ein kompletter Wartungsprozess schrittweise von ANASTASIA, einem animierten Charakter, erklärt und vorgeführt“, so Schmuntzsch. ANASTASIA steht für „animated assistant for tasks in industrial applications”.
Warnsysteme sind nicht neu, aber meist in die Maschine integriert. Das Innovative der Manschette besteht darin, dass die Warnung unmittelbar an die Handlung gekoppelt ist. Von daher weiß der Techniker sofort, dass ihm soeben ein Fehler unterläuft und kann schnell und zielgerichtet reagieren.
Übrigens: Die Forschung zum Warnhandschuh der TU-Wissenschaftler wurde auf dem „IFAC/IFIP/IFORS/IEA Symposium on Analysis, Design and Evaluation of Human-Machine Systems" im Sommer 2013 mit dem European Best Paper Award ausgezeichnet.
(Quelle: TUB Technische Universität Berlin)
Weitere Informationen:
www.mms.tu-berlin.de
Titelbild: Beim Wechsel einer Spindel in einer Mikrofräsmaschine testet Ulrike Schmuntzsch im TU-Labor die Warnmanschette. Foto: © TU Berlin/PR/Ulrich Dahl