„Wir müssen die Ozeane retten, wenn wir uns selbst retten wollen!“ Diese Überzeugung äußerte Elisabeth Mann Borgese, die jüngste Tochter Thomas Manns. Das Meer, das der Schriftsteller liebte und das in seinem Werk eine zentrale Rolle spielte, wurde für Elisabeth Mann Borgese zum Lebensinhalt. Energisch setzte sie sich für den Schutz der Ozeane und eine gerechte Verteilung der Meeresressourcen ein. Zu ihrem 10. Todestag in 2012 widmete ihr das Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum im Buddenbrookhaus in Lübeck eine einzigartige Ausstellung: „Elisabeth Mann Borgese und das Drama der Meere“.
In Originaldokumenten und zeitgenössischen Berichten wird Elisabeth Mann Borgeses umweltpolitisches Engagement und ihr Kampf für den Meeresschutz vor dem Hintergrund ihrer Biografie dargestellt. Die Autorin des Sachbuches „Das Drama der Meere“ verfasste einen eigenen Entwurf für eine neue Seerechtskonvention und initiierte die ersten „Pacem in Maribus“ (Frieden auf See)-Konferenzen. 1972 gründete sie das International Ocean Institute (IOI) mit Hauptsitz in Malta, das wesentlich an der Überarbeitung des internationalen Seerechts mitwirkte und heute in Ausbildung und Beratung zu Fragen der nachhaltigen Nutzung unserer Meere aktiv ist.
Seit 2002 beherbergt das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenökologie die deutsche Niederlassung des IOI. In Kooperation mit dem IOI holt das Institut nun die Wanderausstellung nach Bremen - die erste Ausstellung zum Leben und Wirken der Wissenschaftlerin. Ermöglicht wurde sie durch umfangreiche Nachlassrecherchen nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern auch im kanadischen Halifax, wo Elisabeth Mann Borgese seit Ende der Siebzigerjahre lebte.
Am 31. August wird die Ausstellung um 11:00 Uhr feierlich im Haus der Wissenschaft eröffnet mit einem Vortrag und einer anschließenden Führung mit den Kuratoren. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit meereswissenschaftlichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion zum Thema „Privatisierung der Meere?“ begleiten die Ausstellung, die bis zum 31. Oktober 2013 zu sehen ist.
Weitere Informationen:
www.zmt-bremen.de
Bildtext: Elisabeth Mann Borgese. Foto: IOI