09.08.2006
Die Aufstellung der Büste erfolgt im Jahr 2008. Edith Stein bewies nach den Worten von Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel in besonderer Weise Weitsicht und Zivilcourage, als sie bereits 1933 Papst Pius XI. um ein Einschreiten gegen den nationalsozialistischen Rassenwahn bat.
Stein wurde 1891 als Kind jüdischer Eltern in Breslau geboren. Sie studierte Philosophie bei Edmund Husserl, promovierte und wurde wissenschaftliche Assistentin. Weil sie eine Frau war, wurde sie zur Habilitation nicht zugelassen. 1922 konvertierte sie zum katholischen Glauben und trat 12 Jahre später in den Orden der Karmeliterinnen ein. Bis zu ihrem wegen ihrer jüdischen Herkunft auferlegten Berufsverbot 1933 arbeitete sie als Lehrerin und Dozentin. Stets setzte sie sich für eine qualifiziertere Bildung von Frauen und Mädchen ein. Im August 1942 wurde sie von der Gestapo verhaftet, nach Auschwitz deportiert und dort in der Gaskammer ermordet. 1987 sprach sie Papst Johannes Paul II. selig, 1998 heilig.
In der Walhalla wurde zuletzt 2003 Sophie Scholl stellvertretend für alle im Widerstand im Dritten Reich verdienten Persönlichkeiten durch die Aufstellung einer Büste geehrt und eine Gedenktafel für die Mitglieder des Widerstands im Dritten Reich angebracht. Zuvor waren unter anderem Schwester Maria Theresia Gerhardinger (1998) durch Aufstellung einer Büste in der Walhalla geehrt worden.
Hintergrund:
In der Ruhmes- und Ehrenhalle Walhalla, die von König Ludwig I. errichtet wurde, werden herausragende Deutsche durch die Aufstellung einer Büste besonders geehrt. Die Initiative für die Aufnahme von Büsten in die Walhalla geht traditionell nicht von staatlicher, sondern von privater Seite aus, wobei jedermann vorschlagsberechtigt ist.