11.06.2010
Also, jetzt aber: Pffffft, pffffffft. Immerhin ist schon ein schwach knallendes "p" dabei. Wie schaffen es die südafrikanischen Fußballfans bloß, so einen Höllenlärm mit der Vuvuzela zu veranstalten?
Die dem Horn der Kuduantilopen (oder sind’s die Kudu-Rinder?) "nachempfundene" Vuvuzela verdankt doch ihren Namen einer afrikanischen Bezeichnung für Lärm: Vuvu. Wuwu – doch, das lässt sich nachempfinden, erinnert an Wauwau und Voodoo, was jedoch total daneben liegt. Egal, es wäre doch gelacht, wenn nicht auch mitteleuropäische resp. bayerische Lungen mit der Vuvuzela Lärm machen könnten!
Einige Städte wie Berlin und Nürnberg haben das Bespielen der Vuvuzelas in Stadien schon untersagt. Das ist doch wieder typisch deutsch. Die Tröten sollen angeblich – direkt ins Ohr geblasen – schwere Hörschäden verursachen. (Komisch, was ist in diesem Zusammenhang eigentlich mit Discolärm, hm?).
Wir füllen unsere Lungen nochmal und hinein damit, mit der Luft in die Vuvuzela: Ppppffffffffttt. Schon besser! Aber immer noch nicht laut. Oma hört kaum etwas. Aha, da lernen wir: frau muss die Lippen spitzen und gleichzeitig anspannen. Gar nicht so einfach. So wie die professionellen Orchestertrompeter solle frau es machen, dann geht’s von selbst. Nach etlichen Versuchen endlich das Erfolgserlebnis: ein kräftiges trööööööt und töööröööö – wieso fällt einem jetzt Benjamin Blümchen ein... – und schließlich ein richtiges verhältnismäßig lautes Röhren à la Kuduantilope (oder – rind?). Jajaja! Ab sofort werden wir die Nachbarn jedesmal wenn Jogi Löws Truppe aufspielt, kräftig mit der Vuvuzela – äh, erfreuen. Was unsere dunkelhäutigen Mitbewohner dieses Planeten (so ist es doch politisch korrekt ausgedrückt) können, können wir Bayern schon lang. Schließlich gibt es hier genug Schwarze. Waka waka!!
Doris Losch