15.07.2006
Ob in der Eisdiele oder daheim auf dem Balkon " die Deutschen schlecken durchschnittlich rund 8,5 Kilogramm Eis pro Jahr in rund 70 unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. 80 Prozent dieses Speiseeises wird in Deutschland industriell produziert, die anderen 20 Prozent in Eisdielen, Konditoreien und Gaststätten. Es wird unter Verwendung von Milch, Milcherzeugnissen, Ei, verschiedenen Zuckerarten, Honig, Trinkwasser, Früchten, Butter, Pflanzenfetten, Aromen und/oder färbenden Lebensmitteln produziert, wobei die Zutaten von den Herstellern natürlich unterschiedlich gewählt und zusammengestellt werden. Abhängig von der jeweiligen Sorte und dem Geschmack werden auch Zutaten wie Kakao, Kaffee, Nüsse, Nugat oder Rosinen verwendet. Zudem kommen bei der Industrie häufig Stoffe mit stabilisierender, verdickender oder emulgierender Wirkung zum Einsatz.
Während der Herstellung und Lagerung muss selbstverständlich bei allen Schritten Sauberkeit oberstes Gebot sein, denn Bakterien können sich zwar in gefrorenem Eis nicht vermehren, können aber dennoch vorhanden sein. Schmilzt das Eis " wie auch in Mund und Magen " können sich Krankheitskeime wie Salmonellen schnell vervielfachen. Da diese Gefahr bei Eisdielen und Softeisständen an der Straßenecke besonders groß ist, werden diese Einrichtungen von den Gesundheitsbehörden auch besonders streng kontrolliert. Eine solche Gefahr besteht bei industriell hergestelltem Eis so gut wie gar nicht.
Wie steht es aber mit dem Kaloriengehalt und Nährwert bei Eis? Eine Portion Milchspeiseeis von 75 Gramm enthält durchschnittlich 65 Kalorien, liefert 2,3 Gramm Eiweiß sowie Calcium, die Vitamine B2 und B12. Ein Eisbecher aus Rahmeis mit Schokosauce und Schlagsahne kann es wegen des hohen Zucker- und Fettanteils auf mehr als 400 Kalorien bringen. Früchtesorbet, Eiscreme mit Joghurt oder sog. "Wassereis" sowie Diäteis für Diabetiker stehen dann als Alternativen zur Auswahl. Seit April gibt es außerdem Eissorten mit wesentlich weniger Fett, die trotzdem den gewohnten Premiumgeschmack haben. Das Geheimnis liegt in dem neuen patentierten Conchier-Verfahren, bei dem das Eis unter ständigem Rühren allmählich gefroren wird. Je nach Sorte " dieses Eis gibt es in den Geschmacksrichtungen Bourbon-Vanille, Chocolate Chips, Maple Walnut und Erdbeer (Mövenpick) " hat das Eis dann 30 bis 40 Gramm Fett weniger bei gleichem Geschmack. Da fast 50 Prozent der Verbraucher laut Umfrage Produkten mit möglichst wenig Fett den Vorzug geben, dürfte diese Innovation bei ernährungsbewußten Genießern auf großes Interesse stoßen.
Auch vor Magenproblemen bleibt man bei vernünftigem, langsamen Schlecker verschont, denn Eis wird nie kälter als mit minus 4 Grad Celsius verspeist und erwärmt sich bereits im Mund auf rund 20 Grad. Zu Allergien neigende, empfindliche Personen sollten zudem bei Eissorten mit natürlichen oder naturidentischen Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffen (so genannte E-Stoffen) bleiben. Migräne-Patienten sollten ebenfalls vorsichtig sein, denn Eisgenuß kann bei ihnen eine Schmerz-Attacke auslösen.
Und hier noch ein paar Tipps für den Eisgenuß zu Hause:}
Beim Einkauf im Supermarkt auf das Haltbarkeitsdatum achten und kein Eis mit abgelaufenem Datum kaufen! Bei heißem Wetter das Eis in einer Kühltasche nach Hause transportieren. Geschmolzenes oder aufgetautes Eis nicht wieder einfrieren. brä