In Lebensmitteln finden sich immer weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Auch die Zahl der Proben, in denen die zulässigen Höchstmengen überschritten wurden, nimmt ab. Dies sind zwei wesentliche Ergebnisse aus der "Nationalen Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände 2008", die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) kürzlich in Braunschweig veröffentlicht hat.
Im Vergleich zu 2007 registrierten die Untersuchungsbehörden der Bundesländer im Jahr 2008 eine deutliche Zunahme von Lebensmittelproben, in denen keine messbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden wurden, von 38,6 auf 43,4 Prozent. In 52,9 Prozent (Vorjahr: 56,6 Prozent) der Proben wurden Rückstände unterhalb der gesetzlichen Höchstgehalte gemessen. Gleichzeitig sank im Jahresvergleich der Anteil der Proben, die Pflanzenschutzmittel-Rückstände über dem gesetzlichen Höchstgehalt enthielten, von 4,5 auf 3,7 Prozent.
Lebensmittel deutscher Herkunft sind generell geringer belastet als ausländische Produkte. So wurden in 1,9 Prozent (Vorjahr: 2,7 Prozent) der untersuchten Produkte, die in Deutschland produziert wurden, Höchstmengenüberschreitungen gemessen. Bei den Proben aus anderen EU-Staaten waren dies 3,0 Prozent (5,0 Prozent), bei Proben aus Drittstaaten 9,1 Prozent (9,5 Prozent). Teilweise dürfte die höhere Quote an Überschreitungen bei ausländischen Lebensmitteln aus der unterschiedlichen Gesetzeslage in den Herkunftsstaaten resultieren. Innerhalb der EU gilt seit dem 1. September 2008 mit der Harmonisierung der Höchstmengen nach der Verordnung (EG) Nr. 396/2005 ein einheitlicher Sicherheits- und Qualitätsstandard. Allerdings wird seitens der exportierenden Staaten insgesamt immer noch viel zu wenig auf die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen des Importlandes geachtet.
Insgesamt 16.986 Proben von Lebensmitteln tierischen Ursprungs, frischem und gefrorenem Obst, Gemüse und Getreide haben die Untersuchungseinrichtungen der amtlichen Lebensmittel- und Veterinärüberwachung der 16 Bundesländer im Jahr 2008 untersucht. Darunter waren auch 444 Proben, denen konkrete Verdachtsmomente oder Beschwerden zugrunde lagen und die in die oben genannte Auswertung nicht mit eingeflossen sind. Erwartungsgemäß war die Belastung dieser Proben höher. 43,2 Prozent der Verdachtsproben enthielten keine messbaren Rückstände, 46,9 Prozent Rückstände unter dem Höchstgehalt und 9,9 Prozent Rückstände über dem gesetzlichen Höchstgehalt.
Ein deutlich geringeres Vorkommen von Pflanzenschutzmittelrückständen wiesen wie auch in den Vorjahren die Obst- und Gemüse-Proben aus biologischem Anbau auf. 88,0 Prozent der 1451 Proben enthielten keine quantifizierbaren Rückstände, in 12,0 Prozent traten Rückstände mit meistens sehr geringen (im Spurenbereich bis 0,01 Milligramm je Kilogramm) Gehalten auf. Nur 14 Proben (1 Prozent) enthielten Rückstände mit Gehalten über den Höchstmengen, die für konventionell erzeugte Produkte gelten.
Als nahezu rückstandsfrei kann Säuglings- und Kleinkindernahrung betrachtet werden. In 87 Prozent der Proben gab es keine messbaren Rückstände. Nur eine Probe wies Werte geringfügig über der Höchstgrenze auf, die restlichen Proben enthielten nur sehr geringe Rückstände.
Differenziert ist das Ergebnis bei Obst und Gemüse. Zahlreiche Erzeugnisse wie Blumenkohl, Kohlrabi, Spargel, Kartoffeln, Karotten, Bananen und Äpfeln wurden überhaupt nicht oder nur äußerst selten (unter einem Prozent der Proben) wegen Höchstmengenüberschreitungen beanstandet. Häufiger wurden wegen Überschreitung der Höchstgehalte Maracuja (20,9 Prozent der Proben), frische Kräuter (8,6 Prozent), Grünkohl (6,0 Prozent), Tee (5,7 Prozent) oder Zitronen (5,3 Prozent).
Quelle: BVL
Weitere Informationen:
www.bvl.bund.de/nbpsm
Bildtext: Eingangsschild Dienstsitz Mauerstraße, Berlin. Foto: BVL, Gloger
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