04.12.2007
Schon die alten Römer haben ihren Wein teilweise mit Zucker und Gewürzen aromatisiert. Bereits von Apicius (30 v. Chr.) wird ein Rezept für Würzwein erwähnt, das heutigen Empfehlungen für Glühwein durchaus ähnelt: Zimt, Lorbeer, Sternanis, Koriander und Thymian sowie eine große Portion Honig sollte in den Wein gegeben werden, um ihn genussvoller und haltbarer zu machen.
Zu den damaligen Zeiten konnten viele Weine sicherlich eine Geschmacksaufbesserung durch Gewürze vertragen. Heute sieht dies ganz anders aus. Bei der Zubereitung von Glühwein lohnt es sich, auf die Qualität des Grundweins zu achten. Für einen guten Glühwein empfehlen sich die fruchtbetonten deutschen Rotweine ganz besonders. Denn durch die Erwärmung kommen die Weinaromen, die oft an rote Früchte erinnern, besonders stark zum Ausdruck und ergeben eine wundervolle Harmonie mit den würzenden Zusätzen. Besonders glühweingeeignet sind gerbstoffarme Rotweinsorten, wie beispielsweise Portugieser oder Spätburgunder. Die Württemberger werden sicherlich einem Trollinger den Vorzug geben, ein Dornfelder empfiehlt sich für die Genießer, die es etwas kräftiger mögen.
Mittlerweile haben auch schon einige Winzer fertigen Glühwein mit individuellen Rezepten im Angebot. Ihn findet man auch auf vielen Weihnachtsmärkten " insbesondere in den Weinregionen.
So wird der Glühwein zum Genuss:
Man nehme einen Liter heimischen Rotwein, süße ihn nach Geschmack mit Kandis oder Honig und füge dann eine in Scheiben geschnittene (ungespritzte) Zitrone oder Orange, vier Gewürznelken sowie eine Stange Zimt hinzu. Apfelstückchen verfeinern den Geschmack. Wenn man liebliche oder halbtrockene Rotweine verwendet, muss man entsprechend weniger nachsüßen.
Der Glühweinansatz sollte bei mittlerer Hitze erwärmt werden, ohne dass er siedet. Sonst gehen die filigranen Fruchtaromen verloren. Anschießend soll er bei schwacher Hitze ca. 15 Minuten ziehen. Vor dem Servieren die Gewürze aus dem Wein entfernen. Glühwein genießt man am besten in Tee- oder Groggläsern.
Neben diesem Klassiker gibt es auch eine weiße Glühwein-Variante: Verwendet man Weißwein und ersetzt die Nelken durch eine Handvoll Rosinen, so hat man schon einen "Heißen Seehund", wie man ihn ‚an der Waterkant’ liebt. Hierfür eignen sich besonders Sorten mit dezenter Säure, wie etwa Silvaner oder Müller-Thurgau.
Quelle: TextDeutsches Weininstitut GmbH. Foto: Hartmann