"Die Schule machte Nägel mit Köpfen und unterstützt bereits während der Ausbildung eine zukunftsfähige Ernährung im Sinne der Nachhaltigkeit" so Carmen Hübner, Theorie-Lehrerin für Ernährung. Carmen Hübner, die das Projekt initiierte, fand im Bund Naturschutz Bayern e.V. (BN) "Projektstelle Ökologisch Essen" einen kooperativen Partner. "Der Bund Naturschutz unterstützt dieses engagierte Schulprojekt, weil das Thema nachhaltige Ernährung bereits in der Ausbildung verankert werden muss" so Sonja Grundnig, Ernährungswissenschaftlerin beim BN.
Die B7 ist eine berufliche Schule, mit insgesamt 4 Berufsfachschulen, der Berufsoberschule für Soziales und zwei Fachakademien des sozial- und hauswirtschaftlichen Bereichs. Die Schulmensa wird eigenständig von Studierenden der Fachakademie für Hauswirtschaft innerhalb ihrer Ausbildung betrieben. Täglich gibt es etwa 60 Essen für Schüler und Lehrkräfte. In den weiteren acht Küchen der Berufsfachschule werden ab Oktober Kartoffeln und Zwiebeln ausschließlich in Bio-Qualität eingesetzt. Für Deutschland einzigartig ist, dass die Schulmensa gemäß EU-Bio-Gesetz zertifiziert ist.
Im Rahmen des Projektes erarbeiteten die Studierenden mit dem Bund Naturschutz die wesentlichen Schritte um die Schulverpflegung zukunftsfähig zu machen. Höhepunkt des Projektes war die Bio-Zertifizierung der Schulmensa. Ob Bio-Einkauf, Bio-Kontrolle oder Marketing des Bio-Angebots " die Studierenden lernen so bereits in der Ausbildung wie eine nachhaltige Ernährung in die Praxis der Außer-Haus-Verpflegung umgesetzt werden kann.
Um die zukünftigen HauswirtschaftsleiterInnen in ihrer Führungskompetenz zu stärken, wird das so genannte Tandem Verfahren angewandt. Das heißt, dass die Studierenden im letzten Schuljahr (14. Klassen) selbst als AusbilderInnen für die nachfolgende Klassen (13. Klassen) fungieren, indem sie die KollegInnen in alle Bereiche der Gemeinschaftsverpflegung einarbeiten. "Die Ernährungskompetenzen im Sinne einer nachhaltigen gesundheitsfördernden Ernährung werden somit bereits in der Fachausbildung praktisch und kompetent angewandt" so Anette Possin, Praxis-Fachlehrerin.
Gesunde und nachhaltige Ernährung in Schulen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheits- und Verbraucherbildung. "Vor allem in Schulen mit Ausbildungsberufen wo zukünftige Multiplikatoren wie HauswirtschaftsleiterInnen und HauswirtschafterInnen ausgebildet werden gilt es neben einer gesundheitsfördernden auch eine zukunftsfähige Ernährung in Theorie und Praxis zu vermitteln", unterstreicht Margarete Wagner, Schulleiterin der Beruflichen Schule 7.
Hintergrund
Initiiert wurde das Projekt vor 2 Jahren von Frau Carmen Hübner, Lehrerin an der Fachakademie. Frau Sonja Grundnig von der Projektstelle Ökologisch Essen des Bund Naturschutz Bayern Landesverbandes unterstützte die Schule mit Workshops zu den Themen "Einsatz von Bio-Lebensmittel in der Großküche unter engen Kalkulationsvorgaben" und "Bio-Kommunikation". Außerdem wurde vom BN eine Exkursion in die Mensa des Studentenwerks Erlangen durchgeführt, wo Lehrerinnen und Schülerinnen die Umsetzung der Bio-Zertifizierung und den Einsatz von Bio-Lebensmittel in der Praxis mitverfolgen konnten. Weitere Bausteine waren zwei Praxis-Schulungen für Lehrkräfte und Studierende im Rahmen des CMA Projektes "Bio. Mir zuliebe" durchgeführt vom ÖGS ÖGS (Rainer Roehl, Anja Erhart & Dr. Carola Strassner GbR, Frankfurt) und der Besuch der Messe BioFach 2007.
Weitere Informationen:
www.bund-naturschutz.de
www.oekologisch-essen.de
www.kubiss.de/schulen/schb/b7/
(Die Links wurden am 30.10.2007 getestet.)
Quelle: Bund Naturschutz in Bayern e.V., Nürnberg
Bild: Die Schülerinnen präsentieren Bio-Häppchen; Foto: Berufliche Schule 7, Nürnberg.